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Madagaskar Länderinfos

Madagaskar Länderinfos

Madagaskar - Reisen, wohin der Pfeffer wächst …

Madagaskar: Alleine der Klang des Namens weckt bei allen Reiselustigen vielfältige Assoziationen. Madagaskar, Terres Centrales MadagaskarEs ist das Land, in dem der Pfeffer wächst, genauso wie das Land der tausend Gesichter, der Extreme und der fröhlichen und aufgeschlossenen Menschen. Die viertgrösste Insel der Welt – auch der „achte Kontinent“ genannt - ist bekannt für seine, jenseits fremder Einflüsse entstandenen Natur, seine einzigartige Fauna, und urtümlichen Tiergruppen, die zum grossen Teil nur hier auf Madagaskar vorkommen.

Madagaskar hat mehr zu bieten als Sie glauben. Abseits vom Massentourismus werden Sie während Ihres Aufenthaltes eine facettenreiche Natur und Landschaft entdecken, die zum Teil weltweit einzigartig ist. Lassen Sie sich von palmengesäumten Stränden, weiten Tiefebenen, hügeligen Berglandschaften, kunstvoll angelegten Reisterrassen, Baobabwäldern, wundervoll herabfallenden Wasserfällen und der typischen Savannenlandschaft verzaubern, die sich mit kargen Hochlandflächen, Steppen, Vulkankegeln und den pittoresken Küstendörfern abwechseln.

Lernen Sie die großartige Kultur der herzlichen Madagassen kennen und gewinnen Sie Ihren eigenen Eindruck über den unvergleichlichen Charme des Inselstaates. Entspannen Sie an einem der endlos weißen Sandstrände und lassen sich im klaren Wasser treiben oder nutzen Sie die zahlreichen Sportaktivitäten zu Land und zu Wasser. Lernen Sie die heimischen und Ihnen zum größten Teil unbekannten, altertümlichen Tiere und Pflanzen der Insel kennen, die in den zahlreichen geschützten Nationalparks und Reservaten leben oder lassen Sie sich in der Hauptstadt Antananarivo in die Vergangenheit versetzen und entdecken die Geschichte des Landes auf eigene Faust. Madagaskar, Partout Adventures MadagaskarAll das bietet Ihnen die Perle im Indischen Ozean.

Madagaskar hat atemberaubende Strände und einzigartige vorgelagerte Korallenriffe. Speziell im Nordwesten, wo wir Ihnen eine Fülle von Hotels anbieten finden Sie feinsandige, weisse Sandstrände, paradiesische Badebuchten und viele kleine verträumte Koralleninseln wie zum Beispiel Nosy Komba, Iranja und natürlich Nosy Be. Rund um die Insel von Sainte Marie, einer ehemaligen Piratenkolonie lassen sich die Wale alljährlich auf ihrem langen Weg aus der Antarktis zu ihren Brutplätzen beobachten.

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Allgemeines

Mit einer Größe von 587.041 km2 ist Madagaskar nach Grönland, Neuguinea und Borneo die viertgrößte Insel der Erde und damit so groß wie Deutschland, Holland, Belgien, Österreich und die Schweiz zusammen. Ursprünglich gehörte der Inselstaat gemeinsam mit der Antarktis, Australien und Indien zum Urkontinent „Gondwanaland“, begann jedoch sich vor rund 250 Millionen Jahren abzuspalten und ist vermutlich seit circa 70 Millionen Jahren komplett von Afrika getrennt. Auf Grund der bis zu 20 Meter dicken lateritischen Erdschicht hat Madagaskar auch den Beinamen „Rote Insel“.

Madagaskar befindet sich im Indischen Ozean und wird durch den rund 400 km breiten „Kanal vom Moçambique“ vom afrikanischen Festland getrennt. Mehr als die Hälfte der 580 km breiten und 1580 km langen Insel wird von der zentrale Bergkette, der „Hauts Plateaux“ bedeckt. Die höchste Erhebung des Landes ist mit 2.876 Metern, der „Maromokotro“ im Norden, gefolgt von „Pic Boby“ mit 2.650 Metern im Süden. Nur noch kleine Flächen ursprünglichen Regenwalds sind vorhanden. Ansonsten prägen Trockenzonen den Süden, Savannen den Norden und Westen, sowie tropische Wälder den Osten. Von den vulkanischen Kratern, die sich beispielsweise im westlichen Hochland sowie bei Ankaizina und auf der Insel Nosy Be befinden, sind kaum noch welche aktiv.

Das Land verfügt des weiteren über fünf Seen: Den Alaotra-See, Itasy-See, Kinkony-See, Ihotry- und Tsimanampetsotsa-See. Madagasikara, so wie Madagaskar in der Landessprache heißt, verfügt zudem über eine 5.000 km lange Küste mit traumhaft schönen Badestränden. Vor der Ostküste liegen außerdem die Inseln Sainte Marie, auf madagassisch Nosy Boraha und Nosy Be an der Nordwestküste. Weitere 100 km entfernt befinden sich die Komoren mit den Inseln Mayotte und dem Moroni-Atoll.

Etwas weiter, nämlich rund 1.000 km östlich des Inselstaates finden Sie die zwei großen Maskareneninseln Réunion und Mauritius sowie die Seychellen, die ebenfalls circa 1.000 km nördlich von Madagaskar liegen. Aufgeteilt wird die Insel in die sechs folgenden Provinzen: Provinz von Antananarivo im zentralen Hochland mit der gleichnamigen Hauptstadt, Provinz von Fianarantsoa im südlichen Hochland, Provinz von Toamasina (Tamatave) an der Ostküste, Provinz von Antsiranana (Diego Suarez) im Norden, Provinz von Mahajanga im Westen sowie die Provinz von Toliara im Süden. Diese Regionen unterteilen sich wiederum in weitere 22 Provinzen.

Madagascar ist nicht unbedingt ein "Selbstfahrerland", Viele Regeln und Gewohnheiten sind uns fremd und führen lediglich zu einer unnötigen Gefährdung bzw. zu Stress, der den Genuss Ihrer Rundreise trüben könnte. Somit haben wir die Reisen - soweit nicht anders vermerkt - stets mit Fahrer/Reiseleiter ausgeschrieben. Gemessen am lokalen Standard sind die Reiseprogramme oftmals recht hochpreisig, schliesslich ist ein solches Reisen - aus der Sicht der Einheimischen glatter Luxus.

Bezüglich der Fahrzeuge vor Ort ist der Standard eher einfach, manchmal ohne Klimaanlage. Die Straßenverhältnisse beanspruchen die Fahrzeuge stark, Ersatzteile sind nur schwierig zu bekommen und auch die Benzinpreise sind meist sehr hoch. Folglich ist der Unterhalt und damit auch der Mietpreis - gemessen an der erhaltenen Qualität - sehr hoch.

Sind auf der jeweiligen Rundreise Inlandsflüge integriert, ist stets der Faktor des "Unvorhersehbaren" zu berücksichtigen; Afrikanische Flugpläne unterliegen oftmals auch kurzfristigen Änderungen.

Auch bei möglicherweise gleich lautender Klassifizierung nach Sternen (Landeskategorie!) kann die Unterkunftsqualität auf den Rundreisen in Ermangelung einheitlicher Hotelstandards sehr unterschiedlich sein. Gemessen am unterschiedlichen Verständnis bzgl. Wohnlichkeit, hygienischer Reinheit und Komfort, sollte daher nicht der Vergleich mit Europäischen und modernen Unterkünften herangezogen werden. Änderungen des Reiseverlaufs können ebenfalls manches Mal nötig werden.

Generell erfordern Reisen in Afrika eine gesunde Portion an Toleranz, Flexibilität und oftmals auch Komfortverzicht - nur dann ist der Reisende befähigt, den liebenswerten Charme dieser für uns doch so exotischen Destination voll auf sich wirken zu lassen.
Klima

Madagaskar liegt auf der Südhalbkugel und somit sind die Jahreszeiten den europäischen entgegensetzt. Das Klima lässt sich als tropisch-maritim bezeichnen. Von November bis Mai, dem Südsommer ist das Klima im Hochland sowie an der Nordwest- und Ostküste feucht und heiß. Abends und nachts fallen kurze, jedoch starke Schauer. Etwa ein bis zwei Mal pro Jahr muss mit Zyklonen gerechnet werden, die sich im Osten der Insel bilden und über die Insel ziehen.

Die Ostküste ist für seine hohe Luftfeuchtigkeit und die südöstlichen Passatwinde bekannt. Zwischen Januar und März bilden sich gelegentlich Wirbelstürme. Von Oktober bis April regnet es häufig und die Temperaturen steigen auf bis zu 35°C.

Der Süden von Madagaskar ist heiß und trocken. Lediglich der Südsommer bringt ein wenig Regen und es ist meist 28°C warm.

Die Westküste ist von April bis November fast niederschlagsfrei. Im Südsommer treten vereinzelt tropische Regengüsse auf. Das ganze Jahr über ist es hochsommerlich warm mit Temperaturen um die 25°C. Im Hochland, mit durchschnittlich 1.400 m Höhe ist das Klima gemäßigt.

Die durchschnittliche Temperatur in Antananarivo, der Hauptstadt Madagaskars, liegt zwischen 9 und 20 °C im Juli und 16 bis 27 °C im Dezember. Im Südsommer von Oktober bis April wird die 30°C-Marke selten überschritten und es kommt ab und zu zu starkem Regen und Gewittern. Der Winter hingegen ist trocken und es ist etwa 5°C warm.
 
Flora und Fauna

Vor ungefähr 150 Millionen Jahre wurde das heutige Madagaskar vom südlichen Urkontinent „Gondwanaland“, der aus der Antarktis, Australien, Indien und Südafrika bestand, getrennt, wodurch sich eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt entwickeln konnte, die einmalig auf der Welt ist. 85% der Pflanzen, 39% der Vögel, 91% der Reptilien, 99% der Amphibien und 100% der Lemuren kommen weltweit nur auf der „Roten Insel“ vor. Madagaskar, Lemuren MadagaskarDazu gehören zum Beispiel die Tenreks die auch Madagaskarigel heißen und mit den bei uns heimischen Spitzmäusen, Maulwürfen und Igeln verwandt sind, Reptilien wie die Strahlen- und Spinnenschildkröte, zahlreiche Chamäleonarten die knapp die Hälfte der weltweit bekannten Chamäleon-Arten repräsentieren und die agilen Lemuren, sogenannte Halbaffen. Ihr Name führt auf die römischen Hausgeister zurück, die nachts ihr Unwesen trieben.

Ursprünglich waren die berühmten Lemuren während der Dunkelheit auf Nahrungssuche, jedoch sind die meisten von ihnen nun auch tagsüber unterwegs, da sie kaum Konkurrenz oder Raubtiere zu fürchten haben. Im Rest der Welt hingegen wurden sie fast vollständig zurückgedrängt. Zu den bekanntesten Lemurenarten gehören die Kattas und die Maki-Verwandtschaft, zu denen der Kronen,- Mongoz-, Rotbauch- und Brauner- sowie der Mohren-Maki gehören. Letzterer hat den deutlichsten Geschlechtsunterschied in der Färbung. Die Männchen haben ein schwarzes Fell, während die Weibchen rotbraun- bis ockerfarben sind und eine helle Kopfkrause haben. Des weiteren wird Madagaskar von in Berenty lebenden Larvensifakas, Edward Diademsifakas, Indris, Varis, Wieselmakis, Mausmakis, Katzen- sowie Rattenmakis und den Aye-Aye bewohnt.

Zu den einzigen Raubtieren zählen das Krokodil, das in vielen Seen und Flussläufen heimisch ist und unter besonderem Schutz steht und die Schleichkatze Fossa, die mit einer Länge von bis zu 1,5 m das größte madagassische Raubtier ist. Etwas kleiner hingegen ist die Madagaskarratte. Die größte ihrer Art ist das Ratten-Känguru, welches dem Namen nach an ein kleines Känguru erinnert, allerdings in keinem verwandtschaftlichen Verhältnis steht.

Das Buckelrind, auch Zebu genannt, dient auf Madagaskar als Nutztier und lebt in der südlichen und westlichen Savanne. Von ihnen soll es auf Madagaskar so viele geben wie Menschen. Es steht als Symbol für den Reichtum seiner Besitzer und wird von den Bewohnern als Zahlungsmittel beim Brautkauf genutzt, aber auch für Feste oder Trauerfeiern geopfert.

Zu den Vögeln, die Madagaskar bewohnen gehören unter anderem Pilgerfalken, Madagaskar-Seeadler, Madagaskar-Rotkehlchen, graue und schwarze Papageien, Madagaskar Regenpfeifer, Flamingos, Madagaskar-Ohreulen, madagassische Kuckucksvögel und Madagaskar Krickenten. Auch der Fody, eine braun-graue Spatzenart ist eine Besonderheit. Während der Paarungszeit verfärbt sich nämlich der Rücken und die Brust des Männchens knallig rot.

So farbenfroh sind auch die Madagaskarfrösche die in orange, gelb, blau und schwarz aber auch in allen Farbkombinationen vorkommen und die kunterbunt gemusterten Schmetterlingen, von denen es etwa Dreitausend Arten gibt. Einige von ihnen sehen wie getrocknete Blätter oder verwitterte Baumrinden aus oder sind so groß wie eine Handfläche.

Die Zahl der Insekten, von denen eine Vielzahl noch unerforscht ist liegt bei Weitem über Hunderttausend. Bekannt sind allerdings die farbenfrohen Riesentausendfüßer, die zum Teil apfelsinengroßen Riesenkugeltausendfüßer die sich zu einer stabilen Kugel zusammenrollen können und Käfer mit nashornartigen Köpfen wie der Giraffenkäfer mit einem leuchtend roten Körper.

Die Meeresbewohner des indischen Ozeans sind unter anderem der Schwertfisch, Rochen, Barracuda, Capitain und Buckelwal. Ein unglaublich schöner Ort zum Schnorcheln und Tauchen ist das Korallenriff bei Toliara und Nosy Be mit seiner schillernden Flora und Fauna und den bunt schimmernden Falter-, Drücker-, Clown- und Feuerfischen. Haie kommen vor allem in dem Gewässer an der Ostküste vor.

Auch die Flora der Insel überzeugt mit seiner Einzigartigkeit. Mehr als 12.000 verschiedene Pflanzen, darunter viele endemische, wachsen auf Madagaskar. Das entspricht etwa einem Viertel der Artenzahl von ganz Afrika. Bemerkenswert ist aber, dass sich das Gebiet auf ein Fünfzigstel der Fläche beschränkt. Besonders interessant sind die mehr als 1.000 verschiedenen, prachtvollen Orchideen die Farbe in das ansonsten graue und braune Dickicht bringen, ebenso wie die spektakulären Baobabs. Sie können bis zu 40 Meter hoch wachsen und speichern in ihrem Stamm Wasser, sodass sie der Trockenheit im Süden der Insel standhalten können. Ganze Wälder finden Sie bei Morondava.

Zwischen September und November erstrahlt die Hauptstadt Antananarivo in violetter Farbe. Zu dieser Zeit blühen die Jacaranda-Bäume und verwandeln die Stadt in ein wundervolles Blütenmeer. An der Westküste in Diégo-Suarez, im Mündungsdelta des Betsiboka bei Mahajanga, um Morondava und um Tulèar hingegen, befindet sich das größte Mangrovenvorkommen des westlichen Indischen Ozeans.

Eine weitere Besonderheit ist der exotische Ylang-Ylang-Baum, ein Flaschenbaumgewächs, welches vor allem im Nordwesten und auf der Insel Nosy Be vorzufinden ist. Aus ihm wird ein blumig riechendes Ylang-Ylang-Öl gewonnen. Die Kannenpflanze gehört zu den insektenfressenden Pflanzen. Ihre Blüten haben die Form einer Vase, in der eine süße, klebrige Substanz die Insekten anzieht und die anschließend als Nährstoffe verwertet werden.

Das Hochland Madagaskars wird von Reisterassen, wie sie im asiatischen Raum typisch sind geprägt und versorgen die Madagassen mit Nahrung. Als Symbolpflanze des Inselstaates gilt die Ravenala, ein Quellenbaum der einer Palme ähnelt. Seine Blätter wachsen so, dass sie wie ein riesiger Fächer aussehen. Das dort gespeicherte Wasser kann angezapft werden und auf Grund dessen wurde er „Baum des Reisenden“ getauft. Des Weiteren wachsen Flamboyants, Flammen- oder Feuerbäume, Frangipanier, die endemische Fächerpalme Ravinala, die kleinwüchsigen Pachypodien, die an Kakteen erinnernden Didieraceen, Wolfsmilchgewächse und Dickfuß-Pflanzen.
Geschichte

Die Entstehung Madagaskars begann vor rund 150 Millionen Jahren mit der Abspaltung vom Urkontinent „Gondwanaland“, das die Antarktis, Australien, Indien und Südafrika umfasste. Die erste Besiedlung der Insel durch Menschen geht bis auf etwa 3.000 Jahre zurück, kann jedoch nicht genau festgelegt werden. Zwar sind Vermutungen aufgetaucht, dass einige Völker wie die Ägypter und Inder das Gebiet rund um Madagaskar und den Indischen Ozean bereisten um Gewürze zu suchen und auch die biblische König Salomon Gold auf der „Roten Insel“ suchen ließ, jedoch konnten diese Mutmaßungen weder durch Archäologische Funde noch andere Belege bestätigt werden.

Erst im 5. Jahrhundert wurde Madagaskar vor allem von austronesischen Seefahrern besiedelt. Im 9. und 10. Jahrhundert kamen zudem viele indonesisch-malaiische Völker sowie die afrikanische Bantu nach Madagaskar. Eine Mischung beider Völker - die bantu-indonesischen Mischlinge - ließen sich vor allem im Hochland nieder und bildeten das Volk der Vazimba. Es verschwand im Laufe des 17. Jahrhunderts oder vermischte sich mit den neuen Bewohnern der Insel. Auch arabische Immigranten die Madagaskar im 10. Jahrhundert besiedelten hinterließen ihre Spuren. Sie nannten die Insel „komr“, was mit „Mondinsel“ übersetzt werden kann. Später nannte man die angrenzende Inselgruppe „Komoren“. Madagaskar war in der Vergangenheit „ein Land mit vielen Chefs“. Damit waren die einzelnen Oberhäupter jedes Dorfes gemeint, wodurch sich im Laufe der Zeit viele kleine Königreiche bildeten. Dazu gehörte ebenfalls das Reich der Vazimba aus dem nachher das Reich der Merina hervorging sowie die Reiche Menabe im Süden, das der Boina im Norden, der Sakalava im Westen, der Betsimisaraka im Osten und der Bara im südlichen Hochland.

Im 14. und 15. Jahrhundert kam es zu „Vazimba-Kriegen“. Madagaskar, Sainte Marie MadagaskarMerina übernahmen die Siedlungen der Vazimba, zum Teil sogar durch Heiratsallianzen, sodass sich die Stämme vermischten. Bis heute werden die Vazimba-Königinnen Rafohy und ihre Tochter Rangita aus Merimanjaka bei Antananarivo als Nachkommen der Merina hochverehrt, ebenso wie Andriamanelo, der Sohn von Königin Rangita. König Andriamanelos Sohn Ralambo regierte von 1575 bis 1610. Seine Nachfolge trat sein Sohn Andrianjaka an, der noch im selben Jahr den Hügel Analamanga ("blauer Wald") auf der höchsten Erhebung des heutigen Antananarivo einnahm und das Volk der Vazimba verdrängte.

An dieser Stelle ließ er einen Palast auf dem Gelände des heutigen Rova in der Hauptstadt Antananarivo bauen, von wo aus er regierte. Während dieser Periode erreichte der Sklavenhandel seinen Höhepunkt. Viele der Fronknechte hatten eine dunkle Hautfarbe oder waren besiegte Feinde der Madagassen. Sie wurden zum Teil an europäische Länder verkauft und waren eine der Haupteinnahmequellen. Bis 1685 ging die Herrschaft über das Reich von Menabe - das erste Königreich der Sakalava - an den Gebieter Andriandahifotsy über. Ende des 17. Jahrhunderts entstand das Königreich Boina mit der Hauptstadt Tongay etwa 60 Kilometer südöstlich von Mahajanga, in dem der König Andriamandisoarivo das Sagen hatte.

Europäer französischen Ursprungs kamen um 1642 nach Madagaskar, wurden jedoch ebenso wie die Piraten von der Insel vertrieben. Erst ein Jahrhundert später bezogen sie einige Handelsstützpunkte an der Ostküste von Madagaskar. Zu dieser Zeit entwickelten sich im Reich der Betsileo im südlichen Teil des Hochlandes das Reich Lalangina mit dem König Rahasamanarivo, der das Gebiet zwischen 1650 und 1680 verwaltete. Madagaskar, Baobab Baeume MadagaskarDaneben lag das Reich Isandra mit Andriamanalimbetany, der von 1750 bis 1794 König war. Zwischen 1780 und 1808 war Königin Ravahiny an der Macht. Sie war die letzte Herrscherin der Sakalava, bevor das Areal an die Merina überging.

Beginnend mit den Eroberungen von König Andrianampoinimerina von 1787 bis 1810 wurde die „Rote Insel“ schrittweise zu einem Staat vereinigt. Einfluss erlangten auch die Briten, die Merina-Truppen ausbildeten. Missionare gründeten zudem Schulen und verbreiteten das Christentum auf der Insel. Erst mit dem Ableben von Merina-König Radama I., der von 1810 bis 1828 herrschte und der Regentschaft von Radamas Witwe Ranavalona I., begann die Verfolgung aller Ausländer, der Abbau der Handelsbeziehungen mit Großbritannien und das Verbot der Ausübung des christlichen Glaubens. Lediglich der französische Ingenieur Jean Laborde, der um die 20.000 Menschen beschäftigte die Kanonen und andere Waffen für die Königin herstellten, durfte auf Madagaskar bleiben.

Als 1861 der Sohn von Ranavalona I., Radama II. an die Macht kam, stellte er den Kontakt zum Ausland wieder her und die Franzosen erhielten besondere Rechte. Dies stieß allerdings auf negative Reaktionen und Radama II. wurde nach nur zwei Jahren Amtszeit ermordet. In den folgenden Jahren kam es immer wieder zu Feindseligkeiten mit den Franzosen. Königin Ravanola III., die Nichte der zweiten Witwe von Radama II. regierte Madagaskar bis 1896. Wegen öffentlicher Unruhen wurde es jedoch zur französischen Kolonie Madagaskar, Anjanjavi Hotel Madagaskarerklärt und Ravanola III. zusammen mit ihrem Premierminister von den Franzosen ins Exil geschickt. Einige Jahrzehnte später gab die französische Regierung General Gallieni den Auftrag, die zivile und militärische Macht zu übernehmen sowie die Monarchie und Sklaverei zu beenden.

1916 wurde eine geheime, nationalistische Gesellschaft verboten und Hunderte ihrer Mitglieder mussten ins Gefängnis. Abgeordnete die ins französische Parlament entsandt wurden, gründeten das „Mouvement Démocratique de le Renocation Malgache“ und nach der französischen Verfassung von 1946 wurde der Inselstaat und einige Dependancen Überseegebiete Frankreichs. Die Bewohner Madagaskars bekamen die französische Staatsbürgerschaft und sowohl die Lehrpläne der Schulen als auch die Verwaltung und Gesetzgebung wurde an die von Frankreich, dem „Mutterland“ angepasst.

Ein Aufstand im März 1947 von Seiten der Nationalisten wurde blutig niedergeschlagen. Offizielle Angaben deuten darauf hin, dass rund 89.000 Madagassen hingerichtet oder bei Kämpfen erschossen worden sind. Auf französischer Seite gab es kaum Opfer. In den 1950er Jahren versuchte Frankreich schrittweise die Selbstverwaltung Madagaskars zu erweitern. Während des Unabhängigkeitskongresses im Mai 1958 wurde Madagaskar unter dem Namen „Republik Malagassi“ zum halbautonomen Mitglied der französischen Gemeinschaft. Der Führer der sozialdemokratischen Partei Philibert Tsiranana, der die Verhandlung auf madagassischer Seite geführt hat, wurde zum Präsident ernannt und erster Präsident der Republik Madagaskar. Zwei Jahre später, im September 1960, wurde Madagaskar in die Vereinten Nationen aufgenommen.

Bis Anfang 1970er Jahren verlief alles friedlich. 1971 gab es dann die ersten Revolten im Süden des Landes, die letzten Endes zu einem Machtwechsel führten. Ein Militärputsch und der Studentenstreik führten dazu, dass nach dem Oberbefehlshaber der Armee, General Gabriel Ramanantsoa, der 1975 von anderen Militärangehörigen entmachtet wurde, Madagaskar, Indischer Ozean Madagaskarsowie Oberst Ratsimandrava, den man kurz nach Amtsantritt ermordet auffand, Oberst Didier Ratsiraka zum Staatschef von Madagaskar wurde. Die Einführung einer sozialistischen Verfassung machte Madagaskar zur „Demokratischen Republik Madagaskar“.

1991 trat dann die Präsidialdemokratie in Kraft, als Ratsiraka durch Volksaufstände zum Rücktritt genötigt wurde. 1993, zwei Jahre später übernahm Albert Zafy das Amt des Präsidenten, der durch eine Stichwahl im Februar 1993 gegen Ratsiraka siegte. Er wurde allerdings im Jahr 1996 erneut von Didier Ratsiraka abgelöst. Seine Partei, die „Association pour la Renaissance de Madagascar " (AREMA), war auch bei den Wahlen von 1998 die stärkste Fraktion, allerdings nicht mit absoluter Mehrheit. 2001 fanden die nächsten Präsidentschaftswahlen statt, an denen auch der Bürgermeister der Hauptstadt Antananarivo und Marc Ravalomanana teilnahm. Er erhielt zwar die Mehrheit der Wähler, doch auf Grund der Wahlmanipulationen versuchte sich Didier Ratsiraka weiterhin im Amt des Präsidenten zu halten. 2002 ging er nach Frankreich ins Exil und seit dem ist sein Herausforderer Marc Ravalomanana der Präsident von Madagaskar.
Bevölkerung

Auf den rund 587.041 km² leben etwa 19.400.000 Menschen, die sich in unterschiedliche ethnische Gruppen unterteilen lassen und malaiischer, polynesischer, afrikanischer und arabischer Herkunft sind. Jeden von ihnen hat ihre eigenen kulturellen und religiösen Überlieferungen sowie verschiedene Dialekte. Die größten Bevölkerungsgruppen Madagaskars sind die Merina, Betsileo, Bara, die Sakalava und die Betsimisaraka.

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Merina

Der Stamm der Merina gehört zu den bedeutendsten und zählt mit 26 % zahlenmäßig zu den größten ethnischen Gruppen der Insel. Sie sind im zentralen Hochland um Antananarivo im Gebiet des Imerina beheimatet. Der Name „Merina“ bedeutet „die aus dem Land, wo der Blick keine Grenze kennt“. Die Nassreisbauern haben eine helle Hautfarbe und überwiegend schwarzes, glattes Haar. Ihre Figur ist zierlich und sie sind relativ klein. Zudem erkennen Sie hier besonders die asiatische Herkunft. Ihr soziales System ist in drei Untergruppen gegliedert. Die obere Klasse sind die „Andriana“, die Adeligen, darunter liegen die „Hova“, die Freien und dann folgen die „Andevo“, die Sklaven. Wie alle Stämme richtet sich die Lebensweise der Merina nach dem Ahnenkult, der sich unter anderem in Totenfesten wie der „Famadihana“ zeigt. Dabei wird der in Seidentücher gewickelte Verstorben aus seinem Grab entnommen und feiert mit seinen Verwandten ein Fest.

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Betsileo

Ein weiterer wichtiger Volksstamm der Insel sind die Betsileo, die "zu zahlreich um besiegt zu werden" sind und die im südlichen zentralen Hochland in der Gegend von Fianarantsoa und Ambositra ansässig sind. Sie stellen rund 13% der Bevölkerung dar. Noch im 18. Jahrhundert besaßen sie vier Königreiche, mussten sich allerdings den stärkeren Merina unterwerfen. Heute gehört ihnen die an das Merina-Land angrenzende Region vulkanischen Ursprungs. Dort bauen sie auf den Hängen Reis an. Diese Fertigkeit lässt neben der zierlichen Figur, den glatten, schwarzen Haare und dem Gesicht auf indonesische Wurzeln schließen. Auch sie betreiben wie die Merina die Umwendung der Toten und bauen riesige, steinerne Familiengräber mit symbolhaften Grabstelen aus Holz. Zu den Verboten der Betsileo zählt die Heirat eines Mitglied eines anderen Stammes. Oftmals kommt der Ehepartner nämlich aus der gemeinsamen Großfamilie. Die Zafimariry sind eine Untergruppierung der Betsileo und leben im Regenwald. Sie stellen schöne Gebrauchsgegenstände aus Edelhölzern her oder schmücken damit ihre Häuser.

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Bara

Die Bara leben südlich des Merina-Gebietes zwischen den Flüssen Onilahy im Südwesten und Zomandao im Norden mit den Hauptorten Ihosy und Betroka und gehören eher zu den verschlossenen Menschen. Dieses Verhalten ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass sie von Hochlandbewohnern als Feinde aus früheren Zeiten und Befürworter der „Kolonialmacht“ angesehen werden. Ihren Unterhalt verdienen sie zum Teil durch die Zucht von Rindern, die als Statussymbol gelten. Um seinen Mut und seine Männlichkeit unter Beweis zu stellen, muss ein Bara zur Brautwerbung ein Rind stehlen. Je mehr Rinder er bereits entwendet hat, desto besser schätzt der Brautvater seine Fähigkeit ein, seine zukünftige Frau und Familie in Notfällen zu ernähren. Die sportliche Begabung wird in Ringkämpfen geprüft.

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Sakalava

Der Volksstamm der Sakalava, die Viehzüchter sind, bewohnt die Westküste mit den großen Städten Belo, Morombe, Mahajanga und Morondava und hat eine afrikanische Herkunft. Der Name Sakalava bedeutet „die aus dem langen Tal“. Obwohl der Anteil an der madagassischen Bevölkerung nur bei 6% liegt, gehört ihnen rund ein Viertel der Gesamtfläche der Insel. Auch sie kämpften in der Vergangenheit gegen die mächtigen Merina. Zu den Bräuchen des Stammes gehört das Tromba-Ritual mit dem die Heilung von Kranken gemeint ist sowie das Ritual der Blutsbrüderschaft. In Anwesenheit eines „Zauberers“ wird den beiden Männern ein Schnitt an der Brust gemacht, das Blut der beiden vermischt und anschließend getrunken. Dies verpflichtet sie zum gegenseitigen Beistand und Hilfe. Die Grabmäler der Verstorbenen werden meist mit Vögeln oder Menschenfiguren aus Holz verziert, in der „Tromba“ einer Zeremonie wird mit den Geistern der Totenkontakt aufgenommen und die „Fitampoha“ ist ein Fest der Waschung der „Dady“. Damit sind die königlichen Reliquien, die aus Stirnknochen, Zähnen, Nägeln und Bekleidungsstücken bestehen gemeint.

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Betsimisaraka

Ein Volk mit afrikanischer Abstammung sind die Betsimisaraka, die sich an der Ostküste zwischen Sambava im Norden und Mananjara im Süden niedergelassen haben. Sie bilden 12% der Bevölkerung Madagaskars und bauen Reis, Nelken, Kaffee, Maniok, Vanille sowie Zuckerrohr an. Des weiteren leben sie vom Fischfang. Ihr Name stammt vom Stammesgründer König Ratsimilaho, dem Sohn eines englischen Seeräubers und einer Prinzessin der Insel Nosy Boraha (Ste. Marie) und bedeutet „die Vielen, die sich nicht trennen lassen“. Sie glauben fest an „Angatra“, Waldgeister sowie an „Zazavavy Andrano“, was übersetzt Meerjungfrau heißt, ebenso wie an „Kalanoros“, wilde Waldmännchen.

 

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Antaifasy

Antaifasy, was soviel wie „die mit vielen Verboten leben“ bedeutet, sind ein relativ kleiner Stamm, der an der Südostküste in der Gegend von Farafangana lebt. Sie trennten sich angeblich vor rund 100 Jahren von den Sakalava und bilden seitdem eine unabhängige Einheit. Andere Mythen hingegen besagen, dass sie von der ostafrikanischen Küste eingewandert sind. Sie leben nach einem sehr strengen Moralkodex, dessen Herkunft nicht geklärt ist.

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Antaimoro

Antaimoro, sind „die von der Küste“. Damit ist das arabischstämmige, mittelgroße Volk gemeint, das an der südlichen Ostküste bei Manakara zwischen Namorona und Manampatra lebt. Ihre Kultur wird von Zauberern, Medizinmännern und Astrologen geprägt, von denen magische Kräfte ausgehen sollen und die über die geeigneten Tage für Totenumwendungen und andere Feste entscheiden. Sie gehören dem islamischen Glauben an und tragen stets Amulette bei sich. Diese enthalten die Verse aus dem Koran, der heiligen Schrift des Islam. Allerdings vermischen sie ihre Religion mit dem madagassischen Ahnenkult . Die Antaimoro besitzen sogar ihre eigene Schrift und Sprache, die „Sorabe“, die noch immer im Gebrauch ist. Zum Lesen der alten Sorabe-Schriften ist jedoch nur die oberste Kaste berechtigt. Einige befinden sich in der Universität von Antananavario, andere gehören der Königsfamilie oder den Medizinmännern und Zauberern. Bekannt ist das Volk vor allem für die Herstellung von Antaimoro-Papier, Papier aus Bambusfasern, welches oftmals mit Blütenblättern verziert ist.

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Antaisaka

In der Gegend bei Vangaindrano am Ufer des Mongoky im Südosten der Insel leben die Antaisaka, die von den Sakalava abstammen. Das bedeutet auch ihr Name Antaisaka „Nachfahren der Sakalava“. Ihre Hütten haben zwei Türen, von denen eine für die Toten vorgesehen ist, durch die sie geführt werden. So wird verhindert, dass der Geist ins Haus zurückkehrt. Der Verstorben wird zunächst für einige Jahre in den Wald gebracht, wo er in einer Astgabel austrocknet und die Seele damit genug Zeit hat, sich vom Körper zu trennen. Im Anschluss daran wird der Leichnam im Gemeinschaftsgrab beigesetzt. Der gesamte Besitz des Toten wird gleichmäßig unter den Stammesangehörigen verteilt und seine Rinder geschlachtet. Traditionell ist es den Menschen nicht erlaubt, Geld zu verdienen und jede Form von persönlicher Bereicherung wird als falsch angesehen. Ein Vererbungsprinzip und ein Unterstützungssystem wirken dem entgegen. Allerdings bauen sie Reis, Bananen sowie Kaffee an um sich zu unterhalten.

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Antandroy

Antandroy heißt soviel wie „die vom dornigen Land“ und ist die Bezeichnung für den Volksstamm, der sich rund um die Südspitze der Insel in der Gegend von Ambovombe angesiedelt hat. Sie machen 5% der madagassischen Bevölkerung aus, unterhalten sich mit der Rinderzucht und ernähren sich vorwiegend von Hirse, Mais und Casava. Auf Grund der Trockenheit in diesem Gebiet ist der Anbau von Reis wegen Wassermangel nicht möglich. Wie der Stamm der Antaimoro, glauben auch die Antandroy an Wahrsager, Magie, Pflanzenmedizin und Zauberkunst. Dank dieser Zauberkraft haben sie auch keine Angst vor der Dunkelheit und den Nachtgeistern. Deswegen arbeiten viele Antandroy, die wegen der schlechten Bewohnbarkeit in anderer Gebiete gezogen sind auch als Nachtwächter oder Taxichauffeure um unter anderem Geld für ein würdiges Begräbnis zu verdienen. Verstirbt ein Stammesmitglied, so findet das Begräbnis erst statt, wenn sich die gesamte Familie versammelt hat. Zum Teil dauert es mehrere Tage, Wochen oder sogar Monate die bis dahin vergehen. Vor der Beisetzung wird der Tote zunächst getrocknet, was den Verwesungsgeruch im Dorf erklärt. Ist der Geruch besonders unangenehm, so werden als Wiedergutmachung die Rinder des Verstorbenen geopfert und auf die Bewohner aufgeteilt. Die großen rechteckigen Grabanlagen ähneln den der Mahafaly und sind mit einem Steinhaufen bedeckt. Geschmückt wird das Grab -in dem der Tote in einem Sarg aus zwei ausgehöhlten Baumhälften, die aufeinandergelegt werden liegt - mit den Hörnern der geschlachteten Tiere. Des weiteren gibt es hölzernen Grabschmuck mit Motiven, Bildern des Verstorbenen oder seinen Lebensstationen, die an ihn erinnern sollen.

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Antankarana

Der Stamm der Antankarana sind „die vom Felsen“. Die Hirtenbauern leben am nördlichsten Zipfel Madagaskars in der Gegend südwestlich von Antsiranana bis zum fruchtbaren Anbaugebiet Ambilobe und sind eine Abspaltung der Sakalava. Der Anführer der Antankarana ist der entthronte König Alexandre Issa Tsimanaboholahy, der Prinz Tsimiharo III. genannt wird. Obwohl ihm keine Macht mehr zusteht, befolgen die Antankarana noch immer seine Anweisungen. Rund 98% der Mitglieder sind Moslems und glauben an die Wiedergeburt des Menschen, meinst in Form eines Krokodils oder Lemurs. Deswegen ist das Jagen dieser Tiere im Antankaranagebirge und im „Lac Sacré“ strengstens verboten, also „fady“. Ebenfalls ist es nicht erlaubt das Wasser dieser Orte zu verunreinigen. Das größte Fest der Antankarana heißt „Tsakafara“ zu dessen Anlass ein Mast aufgestellt wird, der der Verehrung der Ahnen dient. Am Tag des „Tsangantsainy“ wird ebenfalls ein Fahnenmast aufgerichtet und der Besiedlung der Region durch die Söhne des Königs gedacht.

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Antanosy

Rund um Taolanaro (Fort Dauphin), an der Süd-Ost-Spitze von Madagaskar, leben die Antanosy, „die von der Insel“. Sie sind Reisbauern und züchten Rinder. Sie sehen sehr dunkelhäutig aus und wirken damit eher afrikanisch. Allerdings sind sie durch einen starken arabischen Einfluss geprägt. Zum Gedenken der Toten bauen sie Steinsäulen.

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Bezanozano

Bezanozano sind die "die sich viele Zöpfchen machen". Der Name ist auf die Stammesfrisur der Frauen zurückzuführen. Sie flechten sich ihr Haar zu Knoten, in das zusätzlich die Zweige des Zano-Baumes eingearbeitet werden. Diese sollen den bösen Geist fernhalten. Der kleine Stamm bevölkert das Tal von Mangoro zwischen dem östlichen Regenwald und den Ausläufern des Hochplateaus und steht in enger Verwandtschaft mit den Betsimisaraka und Sihanak. Sie leben von Waldprodukten wie Harz, Heilpflanzen, Bambus, Pflanzenfasern, Obst, Honig, Fisch und Reis. Zu Festen werden Holzstelen aufgestellt, die mit Rinderschädeln verziert werden.

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Mahafaly

Der kleine Stamm Mahafaly bezeichnet „die vom verbotenen Land“, ein Volksstamm an der Südwestküste bei Betioky, Ejeda, Toliara (Tuléar) und Ampanihy. Sie arbeiten als Hirten oder Bauern und kultivieren vor allem Mais und Süßkartoffeln. Jedes Dorf hat seinen eigenen „Hazo manga“, einen heiligen Baum als Opferstelle. Sie verehren den allerheiligen Fetisch „Andriamoro“, der auf einem bewaldeten Hügel liegt. Nur die Mitglieder der Königsfamilie haben die Erlaubnis diesen aufzusuchen. Die Mahafaly kennzeichnen sich auch durch die großen, rechtrechteckigen Grabanlagen, die meist größer sind, als die Häuser in denen sie zuvor lebten. Diese sind mit den Hörnern der geopferten Rindern sowie Grabskulpturen aus geschnitztem Holz und Malereien, die eine Szene aus dem Leben des Toten zeigen, verziert. Die Anzahl der Rindshörner gibt Aufschluss über den Rang, das Ansehen und den Reichtum. Das Grab des Königs Tsiampody beispielsweise schmücken 700 Hörner.

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Mikea

Ein relativ unerforschtes Volk sind die Mikea, die Vermutungen nach, eine Untergruppierung der Mahafaly sind. Sie bewohnen das Gebiet nordöstlich von Toliara im Südwesten Madgaskars in der Gegend des Ihotry-Sees. Sie leben sehr zurückgezogen und ernähren sich von dem was sie gejagt oder gesammelt haben.

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Sahafatra

An den Westhängen des südöstlichen Regenwaldes leben die Sahafatra, ein kleines Volk, das aus dem Mahafaly-Land kommt.

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Sihanaka

Mit “den Leuten die ins Marschland irrten“ sind die Sihanaka gemeint. Das Volk, das von den Antaisaka abstammt, beheimatet das nördliche Hochland in der Gegend des „Lac Alaotra“ mit der Hauptstadt Ambatondrazaka, was soviel wie „unter dem Stein der Razaka“ bedeutet. Genau wie die Merina ernähren sie sich von Fisch und der Geflügelzucht. Die trockengelegten Sümpfe ermöglichen zudem den Anbau von Reis. Auch ihre Bräuche und der Dialekt sind dem der Merina sehr ähnlich. Sie verehren Wunderheiler, Zauberer und ihr Leben dreht sich um Hexen und Fadys. Ihre Grabstätten verzieren die Sihanaka mit bis zu 10 m hohen Holzstelen.

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Tanala

Die Tanala "die im Wald leben" sind ein kleiner Stamm von Waldbauern, Holzfällern, Honigsammlern und Reisbauern der sich im Regenwaldgebiet östlich von Fianarantsoa niedergelassen hat. Aus den Pflanzen, die im Urwald wachsen, stellen sie Medizin her. Der „Dombolo“ ist der traditionelle Tanz dieser ethnischen Gruppe.

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Tsimihety

Den zentralen Norden in der Gegend von Mandritsara bewohnen die Tsimihety, die „die sich nie die Haare schneiden“. Sie ließen sich nicht von den Sakalava vereinnahmen, mussten aber wegen der Beisetzung eines Sakalavakönigs ihre Haare und Zebus opfern. Um dem Glauben an die Ahnen nachzugehen, opferten sie zwar das Vieh, schnitten sich aber nicht ihren Schopf, denn dies hätte als Untertänigkeit unter die Herrschaft der Sakalava bedeutet. Die 12% der Bevölkerung des Inselstaates sind Viehzüchter und Reisbauern und sie gelten als ein besonders selbstständiger Volksstamm. Es wird gesagt, dass sie sich mit den Nachkommen europäischer Seeräuber vermischt haben sollen. Zu den berühmtesten Personen der Tsimihety zählt Philibert Tsiranana, der erste Präsident der Republik Madagaskar.

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Vazimba

Die Vazimba, "die schon immer da waren" sind die Ureinwohner des madagassischen Hochlandes im Nordwesten des Tanganjikasees und im Süden des Malawisees und stammen höchstwahrscheinlich von afrikanischen Bantu und malaiischen Einwanderern ab. Im Laufe des 17. Jahrhundert ist ihre Spur verloren gegangen obgleich sich die Antehiroka als deren Nachfahren bezeichnen. Ihre Zeichen hinterließen die Vazimba unter anderem im „Schutzgebiet von Bemaraha“, wo Forscher in den 1990er Jahren auf Grabstätten in Höhlen gestoßen sind. Die genaue Lage wird nicht öffentlich gemacht, um die Ahnen zu respektieren und den Ort vor Touristenüberläufen zu schützen. Weitere Gräber, die als „Gräber der Vazimba“ bekannt sind, befinden sich bei Bekopaka.

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Vezo

Der Lebensraum der Vezo, „dem Rudervolk“ ist zwischen Toliara (Tuléar) und Morondava an der Südwestküste Madagaskars. Sie sind eine Abzweigung von den Sakalava und sind ein halb-nomadisches Fischervolk, wodurch sie den Namen „Vezo“ erhalten haben. Ein Teil der Vezo lebt in den Ortschaften, andere hingegen auf Auslegerpirogen die nachts zu Zelten umgebildet werden. Sie bestehen aus einem stabilen Baumstamm und haben ein großes Mittelsegel. Durch die Hochseefischerei mit Harpune, Netz und Speer verdienen sich sowohl Männer als auch Frauen ihren Unterhalt. Sie achten jedoch darauf, nur Fische zu fangen die nicht als „heilig“ gelten. Diese werden nämlich als Wiedergeburten der Ahnen betrachtet. Die gefangenen Fische werden getrocknet oder geräuchert und anschließend auf dem Markt gegen andere Ware wie Reis, Stoffe oder Maniok getauscht. Die Vezo glauben auch an den allmächtigen Meeresgott, der das Meer - einen heiligen Ort- beschützt, ebenso wie an kleine Götter und Geister. Das Meer muss deswegen auch immer reingehalten werden und es ist verboten Schweinefleisch hineinzuwerfen. Gräber der Verstorbenen sind oftmals mit Holz verziert, auf dem erotische Darstellungen zu sehen sind. Als einziger Stamm lassen die Vezo ihre Jungen nicht beschneiden.

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Vazaha

Die Menschen, die nicht nach madagassischen Traditionen und Gebräuchen leben und meist neben der Landessprache noch eine weitere beherrschen, werden „Vazaha“ genannt. Zu dieser Gruppe werden auch die Touristen gezählt. Gemeint sind damit aber vor allem hellhäutige Menschen wie europäische Einwanderer, Missionare oder auch Bewohner, die von Chinesen abstammen. Sie kamen vor einem Jahrhundert um für die französische Kolonialmacht Eisenbahnen herzustellen. Als „Karena“ werden zudem die persischstämmigen Bewohner bezeichnet. Sie leben nach persischen Traditionen, haben den muslimischen Glauben und kleiden sich dementsprechend.
Politik & Wirtschaft

Nach der Verfassung vom 19.08.1992, die 1995 und 1998 erneuert wurde, ist der Inselstaat Madagaskar eine Republik. Der Präsident wird in freien Wahlen und nach dem absoluten Mehrheitsprinzip auf fünf Jahre direkt gewählt und ist das Staatsoberhaupt von Madagaskar. Er übernimmt die Wahl des Ministerpräsidenten und ernennt auf dessen Empfehlungen die Mitglieder des Kabinetts. Das Parlament ist als Zweikammersystem aufgebaut. Die Nationalversammlung setzt sich aus 150 Mitgliedern zusammen, die alle fünf Jahre direkt gewählt werden. 60 Mitglieder des Senats werden von der wahlberechtigten Bevölkerung gewählt, die weiteren 30 werden durch den Präsidenten ernannt. Sie bilden die zweite Kammer und vertreten die sechs autonomen Provinzen Antananarivo, Antsiranana, Fianarantsoa, Mahajanga, Toamasina und Toliara.

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Wirtschaft

Grundlage der madagassischen Wirtschaft ist die Landwirtschaft, die den wichtigsten Wirtschaftszweig darstellt und etwa 35% zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt. Angebaut werden vor allem, Kartoffeln, Kaffee, Bohnen, Bananen, Gemüse, Erdnüsse, Gewürznelken, Tabak, Pfeffer, Zuckerrohr, Baumwolle, Kakao, Fisch und Sisal. Als Nutztiere werden auf der „Roten Insel“ viele Rinder, Ziegen und Schweine gehalten. Die Grundnahrungsmittel Reis, Maniok und Mais werden nur für den Eigenbedarf der Inselbewohner angebaut.

Im Industriesektor werden etwa 15% des Bruttoinlandsproduktes erwirtschaftet. Dieser umfasst den Textilsektor sowie die Leder-, Baustoff-, Metall-, Papier- und chemische Industrie. Ferner ist das Land reich an Bodenschätzen wie Chromerzen, Graphit, Glimmer, Phosphaten und Edelsteinen wie Saphiren, Rubinen, Beryllen, Granaten, Topasen, Chrysoberyllen und Tumalinen. Weitaus weniger genutzt werden Bauxit, Eisenerz und Kohle. Das 1980 entdeckte Erdölvorkommen im Kanal von Mozambique wurde bis heute noch nicht gefördert.

Außerdem ist Madagaskar der größte Produzent von Vanille und verfügt zudem eine sehr gute Marktposition in hochwertigen Garnelen. Beide Produkte werden in großen Mengen vor allem an die Haupthandelspartner USA, Frankreich, Deutschland und Japan verkauft. Zudem exportiert Madagaskar die heimischen Heilpflanzen mit dem Namen „afrikanisches Stinkholz“, das gegen Fiebererkrankungen und Entzündungen wirkt sowie das „Madagaskar-Immergrün“. Der Inselstaat ist auch Mitglied in vielen Wirtschaftsorganisationen wie dem Internationalen Währungsfond, der Weltbank, der Welthandelsorganisation und gehört seit dem 17. August 2005 auch der Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft an.
Religionen

Mit 40% der Bevölkerung, gehört ein Großteil der Menschen dem christlichen Glauben an. Die Unterteilung in römisch-katholisch und protestantisch ist nahezu gleich. Rund 5% glauben an den Islam und die restlichen 55% der Bevölkerung haben den madagassischen Glauben, zu dem die Ahnenverehrung und der Monotheismus zählen. Die Christen und Moslems folgen zwar den vorgegebnen Regeln ihrer Religion, richten jedoch ihr tägliches Leben auch nach den madagassischen Traditionen.

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Kultur, Traditionen und Kunst

Die Madagassen verfolgen bis heute zahlreiche Traditionen, denn Glaube und Aberglaube, Ahnenkult und Verbot sowie Astrologie und Orakel bilden die Pfeiler der althergebrachten madagassischen Brauchtümer und Gedankenwelten. Sie glauben beispielsweise an gute, aber auch böse Geister, die als Menschen, Tiere oder Pflanzen wiedergeboren werden, oder aber auch in den Gebeinen der Verstorbenen wohnen. Fallen einem Madagassen beispielsweise die Haare aus, so sieht er dies als Zeichen des „Agatra“, dem Geist des Todes. Sie fürchten aber auch den Geist der Lemuren, die auf der Insel leben. Deswegen dürfen diese Affen auch nicht getötet werden.
Des Weiteren leben die Madagassen nach vielen Geboten und Verboten, die auf Erfahrungen des Dorfes, der Ahnen oder der Familienmitglieder zurückzuführen sind. Diese werden von Generation zu Generation übertragen und neue „fadys“ dürfen nur vom Dorfältesten eingeführt oder abgeschafft werden. Dieselben Regeln gelten für Touristen. Auf Grund dessen ist es oftmals ratsam, sich von einem Einheimischen begleiten zu lassen, der die „fadys“ am besten kennt.
Madagaskar, Sakatia island Madagaskar, Sakatia Lodge MadagaskarMadagassen vertrauen auf Medizinmänner, Heiler, Astrologen und Zauberer, die hoch geschätzt werden. In Ritualen nehmen sie Verbindung zu den Ahnen auf, die den Schöpfergott „Zanahary“ um Hilfe bitten sollen. Steine, Perlen, Talismane und Amulette sollen vor Krankheiten und Feinden schützen. Zu den bedeutendsten Traditionen zählen die Beschneidung der Jungen, die außer von den Vezo von allen Stämmen praktiziert wird. Meinst findet diese im madagassischen Winter zwischen Juni und September statt und wird an Neugeborenen vorgenommen.
Die Antanosy zelebrieren hingegen jede drei Jahre eine Massenbeschneidung. In den Gegenden um Mananjary findet jedes siebte Jahr solch eine Zeremonie statt, an der alle Jungen zwischen zwei und neun Jahren teilnehmen.
Beisetzungen der Verstorbenen erfolgen meist in einem Familiengrab, dem „Razana“. Anders als hier sehen die Angehörigen den Tod als einen Übergang vom körperlichen Dasein zu einer Seele an, die in einer anderen Form weiterlebt. Die Totenumwendung ist ebenfalls eine Tradition des madagassischen Volkes und vor allem im Hochland start verbreitet. Sie glauben fest daran, dass die Vorfahren immer Teil der Familie bleiben und somit ist es auch nach dem Tod die Pflicht eines jeden, seinen Ahnen zu würdigen und zu verehren. Zunächst werden die sterblichen Überreste der Verstorbenen aus dem Grab genommen und in Bastmatten gewickelt. Dann wird ein Fest gefeiert, an dem die ganze Familie des Toten teilnimmt. Der Tote wird durch das Dorf getragen, lernt neue Familienmitglieder kennen und erfährt vom Dorfältesten, was seit seinem Tod oder der letzten Totenumwendung passiert ist. Für die Zeremonie werden wie beim Begräbnis die Zeburinder geopfert und das Fest von Musik und Tanzgruppen untermalt. Am Ende werden die sterblichen Überreste oder der Staub in neue Laken gewickelt und in ihre Grabstätte zurückgebracht.

Die Sakalava feiern auch die „Fitampoha“, die Waschung der königlichen Reliquien. Madagaskar, Nosy Be Madagaskar, Princess Bora Lodge MadagaskarWeitere Feste die zelebriert werden, sind das Fest der „tromba“ bei den Sakalava und das historische Badefest oder Neujahrsfest „alahamady“ bei den Merina ebenso wie das Fest „tsanga tsainy“, das im Gebiet der Volksgruppe der Antankarana im Norden gefeiert wird. Die Madagassen drücken sich in Form von traditionellen Volksmusik, Jazz, Chanson bis zur westlich geprägten Pop-Musik aus. Genutzt werden dafür beispielsweise die madagassischen Instrumente „Valiha“, ein Bambusrohr mit Saiten, die gitarrenähnliche „Kabosa“ und die „Jejy“, die „Amponga“, eine Art Trommel oder das „Anjomara“, ein Blasinstrument, das mit dem Alpenhorn zu vergleichen ist. Zu allen wichtigen Anlässen, wie Hochzeiten, Begräbnissen und den Totenumwendungen werden „Kabarys“, freie Reden gehalten die von Sprichwörtern, Bildern und Beispielen geprägt sind. Das beliebteste Spiel der Bevölkerung ist das „Fanorona“ arabischer Herkunft, das man mit dem Damenspiel hierzulande vergleichen kann. Auch „Katra“, das aus Afrika stammt und wird gerne und überall gespielt.

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Hausbau

Nahezu jedes Haus auf Madagaskar hat einen rechteckigen Grundriss, der von den asiatischen Völkern abstammt und ist in der Nord-Süd-Ausrichtung mit einem Eingang nach Westen angelegt. Die Nordseite wird von der Autorität besetzt, der Osten des Hauses ist für die Ahnen und Gottheiten, der Westen für Türen und Festern und der Süden gilt als Ort der Zauberei. Im Gegensatz zur Vergangenheit werden mittlerweile neben Lehmziegel, Holz, Palmfasern und Blätter auch Steine genutzt. Die Häuser der Betsileo, die im südlichen Hochland ansässig sind, haben ähnliche Häuser wie die Merina, verfügen jedoch noch über geschnitzte Balkone und Fensterläden. An der Küste hingegen stehen meist Holzhäuser auf Pfählen um eine gute Durchlüftung zu garantieren. Oftmals werden sie von starken Stürmen zerstört, können allerdings schnell wieder hergerichtet werden. Nichtsdestotrotz wird Beton immer häufiger als Baumaterial eingesetzt.

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Essen und Trinken

Die Küche des Landes ist sehr multikulturell und enthält fast immer das Hauptnahrungsmittel Reis, das den Mittelpunkt von Frühstück, Mittag- und Abendessen bildet. Es wird in Form von flüssigem Reisbrei, gebackenen Reisküchlein oder auch als Getränk serviert. Rund 150 g bis 200 g Reis pro Person werden dafür verwendet. Madagaskar, Essen MadagaskarSomit sind die Madagassen, die größten Reiskonsumenten pro Einwohner. Bei besonderen Gelegenheiten oder an guten Tagen wird die Mahlzeit auch mit Geflügel, Rind- oder Schweinefleisch gereicht.
Des weiteren essen die Madagassen Suppen aus Kräutern, Eintöpfe aus Bohnen und Erbsen, Karotten, Auberginen und Kohl und nutzen Würzstoffe wie Ingwer, Knoblauch und Chili-Schoten mit denen das Essen angereichert wird. Sie stellen auch selbst in Teig ausgebackene „Neem“ her, die an Frühlingsrollen erinnern und neben Brochettes, sogenannten Fleischspießen auf den Märkten angeboten werden. Sehr lecker sind unter anderem auch ein mit Schweinefleisch gekochter Aal, mit Ingwer gekochte und geschmorte Ente, Buntbarsch nach madagassischer Art, mit Kokosmilch angereichertes Huhn, Rindfleischstreifen mit madagassischen Linsen, Gemüsebrühe mit Fleisch, Schweinefleisch mit zerstampften Manjokblättern, Rindfleisch mit Kürbis, Ochsenschwanz nach madagassischer Art mit Tomaten, Zwiebeln und Erdnüssen, dreieckige kleine Teigtaschen aus Reisteig, mit Hackfleisch und Kräutern gefüllt sowie luftgetrocknete und leicht geräucherte Fleischstreifen.

Zu den landestypischen Getränken gehören der Zuckerrohwein, ein süßes alkoholisches Getränk, der Palmenwein der aus dem Saft von Kokosnüssen gewonnen wird und Wein der aus den Anbaugebieten in der Gegend von Fianarantsoa und Antsirabe stammt. Bier wird aus der madagassischen Brauerei „T.H.B.“ verkauft, das sogar warm köstlich schmeckt. Auch der madagassische Schnaps, der „toaka“ oder „toaka gasy“ heißt und aus Früchten und Zuckerrohr gebrannt wird gehört ebenso wie der weiße und braune Rum zu den besonderen Getränken der „Roten Insel“. Sie werden oftmals als Cocktail serviert und mit Gewürzen, Obst, Vanille, Kakaobohnen oder Kokos vermischt wodurch ein einzigartiger Geschmack entsteht.
Nationalparks/Städte/Inseln

Etwa 3% der Gesamtfläche des Landes werden von rund 47 Nationalparks und Reservaten eingenommen. Einige davon unterliegen der Aufsicht Madagaskar, Chacunsa Plage Madagaskardes Landwirtschaftsministeriums sowie des „World Wildlife Fund“ und der „Agence National pour la Gestion des Aires Protégés“. Letztere nimmt eine kleine Eintrittsgebühr von etwa 10€ pro Person für einen Besuch von bis zu vier Tagen. Für die Führung ist ein ausgebildeter Führer notwendig, der nochmals separat entlohnt werden muss. Die Naturparks werden in vier unterschiedlichen Kategorien unterteilt: Nationalparks = Parc National (PN), Integrale Schutzgebiete = Réserve Naturelle Intégrale (RNI), Spezialreservate = Réserve Spéciale (RS) und neue Kategorien von Schutzgebieten die Wiederaufforstungsgebiete, geschützte Waldgebiete und allgemeine Schutzgebiete umfassen.

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Andohahela Nationalpark

Im Süden der Insel, etwa 42 km westlich von Küstenstadt Fort-Dauphin liegt der insgesamt 76.020 ha große „Andohahela Nationalpark“, der einen Trockenwald mit Dornensavanne und immerfeuchten Regenwald umfasst. Letzterer wird von den Antanosy bewohnt, die Reis anbauen und Viehzucht betreiben. Im Trockenwald leben die Antandroy, die Trockenkulturbauern die sich mit dem Anbau von Mais, Süßkartoffeln und Manjok beschäftigen und außerdem Rinder züchten. Etwa 129 Vogelarten von denen 65% im Feuchtwald und 35% im Trockenwald endemisch sind, 13 Lemurenarten wie der Schwarzkopfmaki und der Katta, 119 Insektenarten, 10 Nagetierarten, 63 Reptilienarten und 49 Amphibien sowie der Fossa, dass einzige Raubtier der Insel können Sie in diesem Nationalpark beobachten. Die Flora wird von feuchtem Regenwald und Sukkulenten in der Trockensavanne dominiert. Viele der Pflanzen dienen als Medizinal-Pflanzen.

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Naturpark von Ambohitantely

Mit „Honighügel“ kann man die Bedeutung von Ambohitantely übersetzen. Das 5.600 ha große Reservat gehört zu einem der wenigen Hochland-Naturparks und ist auf einer Höhe zwischen 1448 bis 1662 Metern gelegen. Pinien, Eukalyptus, Zypressen, Orchideen und zahlreiche Edelhölzer und Palmen wachsen im „Naturpark von Ambohitantely“. Des weiteren leben dort um die 74 Vogelarten, 17 kleine Säugetierarten sowie Chamäleonarten und Geckos.

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Analamera Naturreservat

Madagaskar, Nosy Be Madagaskar, Amarina Hotel MadagaskarSüdlich von Diego Suarez liegt das „Analamera Naturreservat“. Es handelt sich um einen rund 42.000 ha großen Primärwald im Norden der Insel, der eine Mischung aus Regen- und Trockenwäldern in denen unter anderem Baobabs, Pachypodien und auch Palmen wachsen, ist. Einst fand man hier die Eierschalen des Vogel Rock. Heute ist das Gebiet das Zuhause von 7 Lemuren- und zahlreichen Eidechsenarten. Eine weitere Besonderheit, die das „Analamera Naturreservat“ kennzeichnen, sind die bizarren, rot gefärbten Kalksteinformationen, die „Tsingy rouge“ genannt werden und den messerspitzen Kalksteinformationen der „Tsingy du Nord“ und der „Tsingy de Bemaraha“ ähneln.

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Andasibe Nationalpark (Analamazaotra, Mantadia)

Bei Andasibe, einer Ortschaft im östlichen Hochland liegt das 810 ha große „Réserve de Faune Analamazaotra“, das auch unter dem Namen „Périnet“ bekannt ist. Hier leben in den Baumkronen die größten Exemplare der Indris, einer Lemurenart. Des weiteren sind hier Chamäleons, graue Bambuslemuren, Tenreks, Fingertiere, Papageien, kunterbunte Insekten aber auch zahlreiche Orchideen, Edelhölzer und Kakteengewächse untergebracht. Lassen Sie sich von einem von der Naturschutzbehörde ausgebildeten Führer durch den Park begleiten und sich von ihm die Tiere und Pflanzen des Parks zeigen. Sogar nächtliche Führungen um die nachtaktiven Bewohner kennen zu lernen, sind möglich. Etwa 8 km südöstlich vom „Réserve de Faune Analamazaotra“ liegt der 12.000 ha große „Nationalpark von Mantadia“. Beide Attraktionen sind sehr gut zu erreichen und somit die zwei meistbesuchten Schutzgebiete des Landes.

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Andringitra Nationalpark

Rund 100 km südlich von Fianarantsoa -am zweithöchsten Berg Madagaskars im südlichen Hochland- finden Sie den “Andringitra Nationalpark“. Nicht nur eindrucksvolle Wasserfälle, eingebettet in einem tropischen Regenwald, sondern auch 30 verschiedene Orchideenarten, wilde Blumen, 15 Lemurenarten, 106 Vogelarten und 11 Arten von Nagetieren werden Sie überraschen. Hier können Sie auch die Kultur und Musik der Madagassen kennen lernen.

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Ankarana Naturreservat (Tsingy du Nord)

Im Norden der Insel, etwa 100 km von Antsiranana (Diego Suarez) entfernt, liegt das „Ankarana Naturreservat“, auch unter dem Namen „Tsingy du Nord“ bekannt. Auf einer Fläche von 18.225 ha befinden sich unendlich viele Grotten, unterirdische Flüsse, Canyons sowie trockene und grüne Wälder die nur darauf warten von Ihnen entdeckt zu werden. Die Attraktion des Naturreservates sind die spitzen Felsformationen aus Kalksteinkarst, die „Tsingy“ genannt werden und bis zu 20 Meter in die Höhe ragen. Einige der dortigen Höhlen sind die Grabstätten von Königsfamilien und dürfen nur gemeinsam mit einem Mitglied der Königsfamilie betreten werden. Noch immer werden hier rituelle Zeremonien durchgeführt und jede fünf Jahre das „Tsangan-tsaina“-Fest gefeiert. Bewohnt wird das Naturreservat von 11 Lemurenakrten, sowie 90 Vogelarten, zahlreiche Reptilien und Amphibien. Auch Pflanzen wie Baobabs, Pachypodien und Euphorbien wachsen hier.

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Isalo Nationalpark

In der Nähe der Edelsteinfundstätte von Ilakaka, der durch seine Saphirfunde an Bekanntheit erlange, befindet sich der „Isalo Nationalpark“, der im Isalo-Massiv im Süden des Hochlandes der Insel liegt. Die Fläche von rund 81.540 ha, die auf einer Höhe von 900 bis 1082 Metern über dem Meeresspiegel liegt, wird von tiefen, wild zerklüfteten Canyons, klaren Bächen, weiten Grasflächen, Quellen, phantasievollen Felsformationen und Höhlen geprägt, die in einer Trockenzone liegen. Zudem sind im „Isalo Nationalpark“ 7 Lemurenarten, Chamäleons, 33 Arten von Reptilien und 77 Vogelarten - darunter der schwarze Papagei - untergebracht. Des weiteren verfügt der Nationalpark über eine schöne Flora, zu der Aloen, savannenartige, sowie grüne Wälder, Zwergbaobabs, Euphorbien und Didieraceen gehören, die über einen langen Zeitraum ohne Wasser auskommen können. Auf einer Ihrer Wanderungen sollten Sie unbedingt die „Grotte der Portugiesen“ besichtigen. Sie dauert zwar drei bis vier Tage, lohnt sich jedoch ohne jeglichen Einwand. Die Grotte wurde Erzählungen nach im 16. Jahrhundert von portugiesischen Seefahrern ihn die Felsen geschlagen, daher stammt auch der Name. Andere Berichte besagen, dass Araber die Höhlen nutzten, um dort ihre Waren unterzubringen, die sie als Tauchgegenstände für die Sklaven nutzten. Die natürliche Schwimmlandschaft eignet sich bestens zum Baden. Bitte beachten Sie, das der Besuch inur mit einer Genehmigung und unter der Leitung eines Führers möglich ist.

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Mananara Nationalpark

Das rund 140.000 ha große, von der UNESCO zum Biosphärereservat erklärte Gebiet, liegt zum einen Teil auf dem Festland und umfasst den Wald von Verezanantsoro, von Ivontaka Sud und Ivontaka Nord sowie die Insel von Nosy Atafana mit den dazugehörenden Riffen. Die Landschaft ist durch Granithügel gekennzeichnet und stellt den Lebensraum für 16 Reptilienarten, zu dem auch das Krokodil gehört, 60 Vogelarten, die Diademlemuren, die Vari-Lemuren, die Indris und die Aye-Ayes dar.

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Marojejy Nationalpark

Der Marojejy Nationalpark im Nordosten der Insel befindet sich etwa 60 km von Sambava, auf einer Höhe von rund 2.000 Metern und gehört zu den artenreichsten Biotopen der Welt. Der Park wurde 1952 vom Botaniker des „Muséum d’Histoires Naturelles in Paris“, Professor Humbert gegründet. Das Gebiet umfasst regenreiche Urwaldgebiete, kristallklare Flüsse, hohe Granitfelswände und mehr als 2.000 Arten endemischer Pflanzen, zahlreiche Palmenarten, Epiphyten, Orchideen, sowie 115 Vogelarten, 147 Arten von Amphibien und Reptilien, 10 Arten von Lemuren, darunter der Aye–Aye und der endemische Sifaka. Vom 2.132 Meter hohen „Marojejy“ können Sie einen herrlichen Ausblick auf den indischen Ozean genießen.

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Masoala Nationalpark

Auf der Halbinsel von Masoala im Nordosten der „Roten Insel“, liegt der 210.000 ha große „Masoala Nationalpark“, das das Schutzgebiet „Cap Est“ sowie das meeresbiologische Schutzgebiet von „Tanjona“ und die Schutzgebiete auf der Insel Nosy Mangabe in der Bucht von Antongil einschließt. Letztere wird durch einen dichten Regenwald gekennzeichnet und bietet vom höchsten Punkt der Insel aus, einen herrlichen Blick auf die Bucht und die Wale, die sich in den Gewässern tummeln. Auf dem Land leben zahlreiche Tiere wie Chamäleons, Frösche sowie Mausmakis,

Varis und der Aye-Aye, die alle zu den Lemurenarten zählen. Bereits im 16. Jahrhundert diente Nosy Mangabe niederländischen Seemännern als Ausgangspunkt für den Sklavenhandel. Des weiteren leben im „Masoala Nationalpark“ dem größten Naturschutzgebiet Madagaskars auch verschiedene Fleischfresser, 9 Nagetierarten, 500 Insektenarten, 135 Arten von Schmetterlingen, Greifvögel, 60 Reptilien- und Amphibienarten und 90 Landvogelarten. Abwechslungsreiche Aktivitäten wie Bootsfahrten mit Tauchgängen werden vor Ort angeboten. Dort können Sie die traumhafte Meeresfauna bestaunen, zu der etwa 164 Korallenarten, 49 Muschelarten, 4 Schildkrötenarten, 27 Seegurken, 97 Arten von Korallen-Fischen, 2 Walarten und 23 Arten Süßwasserfische gehören, die das Meer in ein buntes Unterwasserparadies verwandeln.

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Montagne d´Ambre Nationalpark

Leicht zu erreichen ist der „Montagne d´Ambre Nationalpark“ im Nordwesten des Inselstaates, circa 30 km von Diego Suarez (Antsiranana), der durch den „WWF“ und den „ANGAP“ unterstützt wird. Der Name ist auf den bernsteinfarbenen Wald zurückzuführen. Neben dem bis zu 1.475 Meter hohen Bergmassiv vulkanischen Ursprungs, durchzieht ein Regenwald das 18.200 ha große Gebiet, zu dem auch der 3.360 ha große „Forêt d´Ambre“ gehört. Des weiteren finden Sie hier prachtvolle und seltene Orchideen, zahlreiche Farnarten, Fikus-Palmen, Schlingpflanzen, 9 Reptilarten, 75 Vogelarten und 25 Froscharten. Nehmen Sie sich am besten einen ausgebildeten Führer mit auf Ihre Wanderung. Er zeigt ihnen den Sandfordlemur, den Kronenlemur, Gabeldrongos, Fossas, die igelartigen Tenreks und vielleicht bekommen Sie auch den Mausmaki zu Gesicht. Durch den regelmäßigen Regenfall am Nachmittag, sind aus den Kratern kreisrunden Seen entstanden. Besonders schön sind auch die Wasserfälle „Rousettes“, „Ambohitra“ und Cascade Sacré“.

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Ranomafana Nationalpark

Zu der Provinz Fianarantsoa gehört seit der Gründung im Jahr 1991 der „Ranomafana Nationalpark“ im Südosten von Madagaskar. Er ist besonders durch seinen prachtvollen „Wasserfall des Namorona“, der durch einen Staudamm entstanden ist und die heißen Quellen mit einer Heilwirkung bekannt geworden. Daher stammt auch der Name „Ranomafana“, was übersetzt „bei den heißen Quellen“ bedeutet. Er gehört seit dem Jahr 2007 gemeinsam mit Marojejy, Masoala, Zahamena, Andringitra und Andohahela zum Weltnaturerbe der UNESCO. Der Nationalpark lässt sich in drei unterschiedliche Bereiche unterteilen, von denen allerdings nur „Talatakely“ erschlossen ist. Dort werden unter der Leitung eines Führer unterschiedliche Wanderrundgänge angeboten. Der kürzeste dauert 2 Stunden, der längste hingegen 2 Tage. Madagaskar, Wal MadagaskarEine großartige Vielfalt an Lemurenarten ebenso wie 118 Vogelarten, 40 Arten Säugetiere, 90 Schmetterlingsarten und diverse Reptilien sowie das größte madagassische Raubtier, der Fossa leben in dem rund 41.000 ha großen „Ranomafana Nationalpark“, der von einem stets grünen Bergregenwald geprägt ist. 1986 entdeckte der deutsche Forscher Bernhard Meier hier den Goldenen Bambuslemur.

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Tsingy de Bemaraha

In der Provinz Mahjanga und im Distrikt Antsalova im Westen von Madagaskar liegt das größte, jedoch auch am schwersten zugängliche Schutzgebiet „Réserve naturelle intégrale Tsingy de Bemaraha“, das seit 1990 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Das 723 km² große Reservat besteht seit 1927 und wird vom Canyon des Manamboloflusses im Süden und von 400 Meter hohen Steilküsten umrahmt und erstreckt sich über ein Karstgebiet. Der Name „Tsingy“ wird von den bewundernswerten messerspitzen Kalteinformationen abgeleitet, die den Park prägen. Übersetzen kann man das madagassische Wort mit „auf den Zehenspitzen gehen“. Bewachsen wird das Gebiet von dichten trockenen Laubwäldern, kleinen Euphorbien und Sukkulenten und vielen endemischen Pflanzen, die sich an die Trockenheit angepasst haben. Rund 13 Lemurenarten, darunter die grauen Mausmakis und der Axe-Aye, 94 Vogelarten, 15 Fledermausarten, 22 Amphibienarten wie die Madagassische Schienenschildkröte und 66 Reptilienarten sind hier beheimatet.

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Tsimanampetsotsa Nationalpark

Etwa 75 km südlich der Stadt Toliara im Südwesten, unweit der Küste des Kanals von Mosambik, befindet sich der sehr schwer erreichbare, 43.200 ha große „Tsimanampetsotsa Nationalpark“. Das Areal, das auf einem Kalkplateau am Ufer eines Sees liegt, gehört zu der Trockenzone und ist damit fast komplett regenfrei. Die Besonderheit des Parks sind die vielen Vögel, zu denen auch die rosa Flamingos und anderen Wasservögel gehören. Selbstverständlich können Sie auch hier auf Tag- und Nachtwanderungen den bekanntesten Bewohner der Insel antreffen. Neben den Kattas lebt hier der Mausmaki, der nachtaktive und kleinste Lemur der Insel. Die Landschaft wird durch einen dichten Wald mit bis zu 12 Meter hohen Didierazeen, bis zu 5 Meter hohen Euphorbien und Dornenpflanzen sowie Sanddünen geprägt, die sich trotz der außerordentlichen Trockenheit gut angepasst haben.

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Städte

Antananarivo

Die Hauptstadt Madagaskars liegt im zentralen Hochland auf 1245 Metern Höhe und ist mit rund 1,5 Millionen Menschen die größte Stadt der Insel. Die Millionenmetropole ist Verwaltungs-, Kommunikations-, Wirtschafts- und Kulturzentrum des Landes. Die Flüsse Mamba, Ikopa, Sisaony und Andromba durchqueren das Gebiet rund um die Stadt. Übersetzt bedeutet der Städtename „Stadt der Tausend“. Die Namensgebung kann bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgt werden, als der Merinakönig Andrianjaka eine Festung (Rova) bauen ließ, die von 1.000 Mann gegen die Angriffe der Vazimba verteidigt wurde. Der ehemalige Königspalast, der Rova von Antanarivo liegt noch etwa 200 Meter höher über der Stadt.

Ein Brand im Jahr 1995 zerstörte das Edelholzgebäude innerhalb und außerhalb der Steinkonstruktionen, die zwischen 1610 und 1896 erbaut wurden. Es wird vermutet, dass die Brandstifter, oppositionelle Küstenstämme ihre Unabhängigkeit demonstrieren wollten und nicht nur Schäden am historischen Gebäude entstanden, sondern auch kostbare Kunstgegenstände und Dokumente in den Flammen vernichtet wurden. Die erhaltenen Überbleibsel können Sie sich im Palast des Premierministers ansehen, der sich circa 200 Meter vom Rova befindet. Erbaut wurde das Gebäude 1872 vom englischen Architekten William Pool. Durch die Hilfe der UNESCO und zahlreicher Spenden von Organisationen, Institutionen, Firmen und Privatleuten konnte ein Teil des Bauwerks wieder hergestellt werden.

Um den Rova herum liegt der Stadtteil „Anatirova“, in dem viele klassische Villen liegen. Die Gegend bietet Ihnen einen wunderbaren Blick auf das Zentrum und die umliegende Landschaft. Analakely, was soviel wie „kleiner Wald“ heißt ist der zentrale Bezirk von Antananarivo, der sich vom Bahnhof bis zur „Avenue de l'Indépendence“ ausdehnt. Der ehemals stattfindende Freitagsmarkt „Zoma“ wurde 1993 stillgelegt. Heutzutage finden Sie noch Märkte rund um die Marktpavillons und auf Marktplätzen in der ganzen Stadt verteilt.

Die Baukunst von „Tana“, wie Antanarivo kurz genannt wird, wurde stark von europäischen Architekten geprägt. In der Haupteinkaufsstraße „Avenue de l’ Indépendace“ können Sie noch heute Gebäude im französischen Kolonialstil begutachten und sich in einem der Restaurants, Cafés oder Bars eine kühle Erfrischung oder köstliche Mahlzeit gönnen. In unmittelbarer Nähe liegt der Bahnhof der Stadt, der nur noch selten von Güterzügen genutzt wird. Westlich davon liegt „Tsaralalana“, ein bekanntes Viertel in dem überwiegend Madagassen indo-pakistanischer Herkunft wohnen und in dem sich einige Clubs und Diskotheken etabliert haben. In nordöstlicher Richtung liegt „Behoririka“, die Gegend in der chinesisch-stämmige Geschäftsleute leben. Die Banken- und Einkaufsviertel „Antaninarenina“ und „Isoraka“ bieten hervorragende Schmuckläden in denen mitunter auf der Insel angefertigter Schmuck angeboten wird. Das in „Isoraka“ ansässige archäologische Museum „Musée de l'Art et de Archéologie“stellt stets wechselnde Ausstellungen zur Geschichte und Kultur Madagaskars aus. In dem Stadtteil „Antsahavola“ können Sie außerordentlich gut speisen. Viele der Restaurants und Hotels servieren vorzügliche französische Küche.

In „Mahamsina“ liegt das gleichnamige Stadion, das im 19. Jahrhundert als Versammlungsstätte für die Bewohner diente. Südlich davon finden Sie den Anosy-See, den „Engelsee“, der sich unterhalb des ehemaligen Königspalastes befindet. Im November blühen die an den Ufern gepflanzten Jacaranda-Bäume und verwandeln die Stadt in ein violettes Blütenmeer. Einen Besuch wert ist ebenfalls der vom französischen Naturforscher Grandidier gegründete Zoo von Antananarivo, der sich im Viertel „Tsimbazaza“ befindet. Er wird von vielen einheimischen Geschöpfen wie den Lemuren, den raren Madagaskar-Seeadlern oder dem Fossa bewohnt. Im Botanischen Garten, der rund um ein Gewässer angelegt wurde, könne Sie entspannen und sich im Naturkundemuseum über die Tierwelt erkundigen.

Das Klima der Hauptstadt rangiert von gemäßigt bis subtropisch mit den kältesten Temperaturen im August. Je nach Höhenlage kühlte es sich bis auf 12°C ab.

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Antsirabe

Die Stadt Antsirabe, dessen Städtename mit „wo es viel Salz gibt“ übersetzt werden kann, liegt im kühlen Hochland auf rund 1.500 Meter Höhe und etwa 150 km von der Hauptstadt Antananarivo. Die Provinzhaupstadt wurde von einem norwegischen Missionar errichtet und wird noch bis heute von dem skandinavischen Land in der Entwicklungshilfe unterstützt. Die Stadt spielt vor aber auch in der Wirtschaft eine bedeutende Rolle. Die Textil-, Tabak-, und Milchindustrie des Landes hat hier seine Hauptstandorte bezogen. Die 100.000 Bewohner setzten sich größtenteils aus den Stämmen er Merina und Betsileo zusammen. Statt der Hektik, wie sie in Tana spürbar ist, können Sie in Antsirabe hervorragend entspannen.
Das Thermalbad „Hôtel des Thermes“ mit heißen mineralienreichen Quellen befindet sich in einem kolonialien Palast mit angeschlossenem Park, in dem niedliche, kleine Villen stehen. Bereits die französische und madagassische Oberschicht erholte sich hier und der König von Marokko, Mohammed V. verbrachte hier einige Jahre im Exil. Ein Höhepunkt, den die Stadt zu bieten hat, sind die Steinschleifereien. Dort werden aus den Quarzen und Halbedelsteinen Spiele, Gebrauchsgegenstände und Schmuck in allen Grössen, Farben und Preisklassen hergestellt, die Sie auf Verhandlungsbasis erstehen können. In der „Galerie Vohits’ Art“ stellen Künstler Skulpturen und Schmuck her. Auf dem allwöchentlichen Samstagsmarkt „Sabotsy“ im Westen von Antsirabe verkaufen Bauern ihre eigene Ware. Wenn Sie die Landschaft gerne auf dem Rücken eines Pferdes erkunden möchten, können Sie dies inklusive Fremdenführer am „Park de l’Est“ für einen günstigen Preis mieten. In unmittelbarer Nähe finden Sie die Modellfabrik „Miniature Mamy“, eine kleine Werkstatt in dem Sie die original nachgebauten Modelle der madagassischen Rikschas erstehen können. Diese werden aus alten Stoffen, Dosen, elektrischen Geräten und anderen Rohmaterialien hergestellt und sind ein schönes Andenken an Ihren Aufenthalt in Antsirabe. Selbstverständlich können Sie das berühmteste und wichtigste Verkehrsmittel der Stadt, das unter dem Namen ist “Posiposy“ oder „Pousse-Pousse“ bekannt ist und von denen es um die 5.000 Stück gibt für eine kurze oder längere Fahrt durch die Innenstadt nutzen. Die Temperaturen liegen bei angenehmen 25°C. Nachts kühlt es allerdings stark ab.

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Fianarantsoa

Nach der Hauptstadt Antananarivo ist Fianarantsoa die zweitgrößte Stadt von Madagaskar und Verwaltungsstadt und kulturelles Zentrum zugleich. Die Spuren der christlichen Missionen sind noch heute spürbar. Krankenhäuser, Schulen, Verlage, Kirchen und die Universität der Stadt sind dank englischer und norwegischer Missionare entstanden. Fianarantsoa kann in drei Ebenen unterteilt werden. In der „Oberstadt“, die am höchsten Punkt liegt, können Sie viele anglikanische und katholische Kirchen finden, die hier erbaut wurden. Das Verwaltungszentrum und die modernen Hotels von Fianarantsoa hingegen liegen in „Nouvelle Ville“, der mittleren Ebene. Die letzten Ebene, die „Unterstadt“ zieht die Besucher mit den kleinen Lädchen, dem Markt und dem regen Zentrum in seinen Bann. Einige Kilometer außerhalb von Fianarantsoa liegen die wichtigsten Weinanbaugebiete des Inselstaates zu denen „Monastère de Maromby“, „Domaine de Clos Malaza“ und „Lazan'i Betsileo“ gehören. Dort wird außer Wein und Champagner auch Likör auf der Basis von Reis und Zuckerrohr hergestellt, der „Toaka Gasy“. Wenn Sie die Stadt in nordöstlicher Richtung verlassen, gelangen Sie zum Trapistenkloster „Monastère de Moromby“.

Hier wird der Wein „Maromby“ vor allem für katholische Missionen hergestellt, von dem auch Sie sich etwas für einen kleinen Preis abfüllen lassen können. Etwas weiter südlich von Fianarantsoa können Sie das Naturschutzgebiet „Andringitra“ besuchen, das im Teil „Nationalparks“ näher beschrieben wird. Etwa 25 km von Fianarantsoa entfernt, wird in Sahambavy der gleichnamige bekannte Tee angebaut. Er schmeckt so köstlich, dass er auf dem Weltmarkt problemlos mit der Wettbewerb aus Indien und Sri Lanka konkurrieren kann. Kaum jemanden wundert es, dass deswegen 80% des Aufgussgetränks in die ganze Welt exportiert wird. Ambalavao, circa 56 km südlich des Ortes gelegen, wird als Tor zum Süden bezeichnet. Typisch für das Städtchen sind die Handwerksprodukte wie das „Papier d Antaimoro“, handgeschöpftes Papier das aus den Rinden des Havoa-Strauches produziert wird. Ausserdem können Sie hier die heiligen Felsen von Ifandana und die Königsgräber des sagenhaften Königs Rarivoarindrano besuchen. Ein weiterer Höhepunkt in der Nähe von Fianarantsoa sind die grandiosen Wasserfälle von Mandriampotsy, die etwa 45 km östlich liegen.

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Toliara (Tuléar)

Madagaskar, Tulear MadagaskarToliara, auch Tuléar genannt, ist mit Taolanaro die wichtigste Stadt im Süden der Insel. Die Hafenstadt ist zugleich Provinzhauptstadt und hat sich als bedeutendes Handelszentrum etabliert. Um 1897 wurde Toliara von Franzosen gegründet und hat bis heute ihren charmanten Kolonialflair erhalten. Große Villen umgeben von prachtvollen Gärten kennzeichnen das Stadtbild, ebenso wie die ausgedehnten Alleen.

Ihren Tag können Sie an der Uferpromenade „Boulevard Lyautey“ ausklingen lassen. Dort finden sich eine Reihe guter Restaurants wie das „Le Corail“ und das „l'Etoile de Mer“ sowie Diskotheken. Wenn Sie abends das Tanzbein schwingen wollen, können Sie ebenfalls den „Zaza Club“ oder das „Le Corail“ aufsuchen in dem die Madagassen Tanzküste zeigen und eine typisch afrikanische Atmosphäre verbreiten. Aufführungen einheimischer Folkloregruppen finden beispielsweise regelmäßig im Hotel „Capricorn“ statt. Während Ihres Aufenthalts sollten Sie jedoch auch das "L'univers de la Pierre" besuchen. Im Edelstein- und Schmuckhandel werden regionale Edelsteine wie Saphire, Rubine und Aquamarine sowie die seltenen Tsavorit und Malaya sogar auf Bestellung individuell angefertigt. In der Nähe des „Boulevard Gallieni“ liegt die „Station Marine“. Dabei handelt es sich um ein ozeanographisches Museum in dem unter anderem der Quantenflosser ausgestellt ist. Er wurde Ende der 1980er Jahre vor der Küste Madagaskars gefangen. Das „ Musée Mahafaly-Sakalava“ stellt Kunstwerke wie Statuen, Schnitzereien, Musikinstrumente und Masken der Sakalava, Mahafaly und Vezo aus. Ausflüge nach St. Augustin, Soalara und Anakoa können Sie entlang der Küste mit einem der Segelboote oder Motorpirogen unternehmen. Die Fahrt von 25 km ist über den Wasserweg schneller zu erreichen als auf dem Landweg denn ein Umweg von mehr als 240 km erschwert den Zugang zu den Orten. St. Augustin, das in einer weiten Bucht liegt, war einst ein Seeräuber- und Sklavenhändlerdorf. Etwas weiter davon liegt das Fischerdorf Soalara. Ein paar Hundert Meter vor der Küste von Anakao können Sie hervorragend Tauchen und Baden. Die Insel Nose Ve verfügt über traumhafte, weiße Sandstrände und wird von einem intakten Korallenriff eingeschlossen.

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Fort Dauphin (Tolanaro/Tolagnaro)

Fort Dauphin trägt auch den madagassischen Namen Tolanaro oder auch Tolagnaro. Die Küstenstadt liegt im Südosten der Insel in der Provinz Toliara. Ganz in der Nähe lag von 1642-1674 der erste Siedlungsort der Franzosen unter der Verwaltung von Etienne de Flacourt. Er war ebenfalls der erste Autor, der Bücher über die „Rote Insel“ geschrieben hat. Das Buch "L'histoire de la grande Isle de Madagascar" erzählt über die Geschichte der Insel, seine Bewohner sowie Flora und Fauna. Des weiteren verfasste er das erste Wörterbuch der madagassischenSprache. Auf Grund der erhöhten Niederschläge ist die Landschaft grün und fruchtbar. Nur wenige Kilometer westlich fängt die Trockenzone mit dem Steppenland an. Überragt wird die Fort Dauphin vom 529 Meter hohen „Pic St. Louis“. Die Stadt selbst hat keine besonderen Sehenswürdigkeiten. Jedoch liegen mehrere Ausflugsziele wie der Vinanibe-See, das portugiesische Fort, das Schutzgebiet „Nahampoana“, der Naturpark „Kaleta“, das bekannte private Schutzgebiet von „Berenty“ und das „Kap Ste. Marie“. Es ist der südlichste Punkt der Insel mit der höchsten Ansammlung an Schildkröten, darunter die Strahlenschildkröte und ist von Fort Dauphin aus nur mit einem Geländewagen zu erreichen. Die Temperaturen in Fort Dauphin liegen meist zwischen angenehmen 20°C und 26°C.

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Toamasina (Tamatave)

Die Hafenstadt Toamasina - auch Tamatave genannt, liegt an der Ostküste und ist die Heimat von ungefähr 200.000 Einwohnern. In der Vergangenheit diente die Stadt als Schlupfwinkel für Piraten und später als Anlaufpunkt für Sklavenhändler. Besonders schön präsentieren sich die Palmenalleen mit den prachtvollen Villen aus der Kolonialzeit, die belebten Märkten und die rege Stadtpromenade. Der Leuchtturm am Nordende der Stadt zeigt die Spuren des Schadens, die ein Zyklon Anfang 1996 hinterlassen hat. Wenn Sie einen Einblick in die traditionelle Lebensweise der Betsimisaraka bekommen möchten, sollten Sie das „Musée Régional de Toama“ besuchen. Es ist in der „Villa Suzette“ untergebracht und zeigt die Kultur, die Häuser und die Herstellung der Pirogen. Etwa 10 km nördlich von Taomasina liegt der „Botanische Garten von Ivoloina“ am gleichnamigen Fluss Ivoloina. Er wurde bereits 1898 angelegt und beheimatet in gepflegten Gehegen Lemuren, Chamäleons und Schlangen. Einige von ihnen wurden aus der Gewalt von Schmugglern und illegalen Händlern befreit, aufgepäppelt und wieder in die Freiheit entlassen.

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Inseln

Nosy Be

Die Vulkaninsel Nosy Be liegt etwa 40 km vor der Nordwestküste des Inselstaates Madagaskar und heißt übersetzt „große Insel“. Sie trägt zudem den Beinamen „Parfüminsel“, da hier Duftpflanzen wie Vanille, Nelken und Ylang-Ylang wachsen. Etwa 30% der gesamten Weltproduktion stammen von hier. Vom Festland aus können Sie die touristisch erschlossen Insel Nosy Be mit dem Flugzeug oder einer Fähre erreichen. Zu der Inselgruppe gehören des weiteren Nosy Komba, Nosy Mitsio und Nosy Tanikely. Die Größe der idyllischen Hauptinsel Nosy Be lässt sich mit der von Rügen vergleichen. Von Norden nach Süden erstreck sich die Fläche auf 30 km und von Osten nach Westen sind es 20 km. Sie wird von circa 60.000 Menschen bewohnt, die ihr Leben durch den Tourismus und den Gewürzanbau sichern. Die Insel eignet sich besonders für Selbsterkundungen. In den Lädchen und auf den Märkten können Sie Gewürze wie Pfeffer, Vanille, Nelke, die Ylang-Ylang-Essenz und Kaffee kaufen, mit den Einheimischen in Kontakt treten und eine besondere Form von Urlaub erleben.

Geprägt wird die Landschaft von primärem Urwald, Zuckerrohr- und Gewürzplantagen, vielen unberührten kleinen Inseln die vor der Küste liegen, fruchtbaren und vulkanischen Böden und traumhaften Sandstränden. Genießen Sie dort einen unbeschreiblich schönen Sonnenuntergang. Einen fantastischen Blick haben Sie ebenfalls vom 329 Meter hohen Gipfel des „Mont Passot“ aus. Auf dem Weg nach oben kommen Sie an den sieben heiligen Kraterseen vorbei. Für die Bewohner der Insel sind sie heilig, denn in ihnen sollen die Seelen der Ahnen weiterleben. Das Baden ist dort deswegen strengstens untersagt. Eine Wanderung zum 621 Meter hohen Vulkan ist ebenfalls möglich. Diese dauert um die vier Stunden und führt durch einen Urwald. Auf Grund der vielen Steckmücken sollten Sie stets gut geschützt sein. Die Hauptstadt von Nosy Be heißt Andoany beziehungsweise Hell-Ville und wurde von französischen Zuckerbaronen gegründet. Sie ließen sich prächtige Villen errichten von denen heute leider nur noch wenige Überreste zu sehen sind. Ein Stück Geschichte finden Sie auch auf dem Friedhof, der sich am Ortsausgang befindet. Hier liegen russische Soldaten die auf der Flucht vor der japanischen Flotte gestrandet sind. Russisch-orthodoxe Kreuze schmücken die Ruhestätten. Einen kleinen Snack sollten Sie sich an einem der vielen Stände gönnen, die von den Hausfrauen am Straßenrand aufgebaut werden. Sie bieten unter anderem gegrillte Fleischspieße, sogenannte „Brochettes“, Weißbrot und Salate an. Ein tolles Mitbringsel können Sie in der Zuckerfabrik von Djamandjary erstehen. Lediglich die Flasche müssen Sie selbst mitbringen und können sich dann günstig ein Pröbchen des Djamandjary-Rums abfüllen lassen. In der Stadt können Sie sich auch die auffälligen, igluförmigen Häuser aus Beton ansehen. Sie wurden früher von den Fabrikarbeitern bewohnt und schützen sie vor Zyklonen und vor den Lauffeuern. Wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt die Ylang-Ylang-Destillerie, die zu einer der größten der Welt gehört. Madagaskar, Tsaranabjina Island Hotel MadagaskarDie alten Maschinen wurden zwar bereits durch neue, modernere ersetzt, können jedoch weiterhin besichtigt werden. Geheimnisvoll liegt die Ruine der wahrscheinlich ersten Moschee von Madagaskar in der Nähe der Bucht von Lokobe. Vermutungen nach, ließen sich hier pakistanische Seefahrer nieder.

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Nosy Boraha

Rund 16.000 Bewohner leben auf Nosy Boraha, die auch unter dem Namen Ste. Marie bekannt ist. Sie können die tropischen Inseln von Antananarivo aus mit dem Flugzeug oder mit Bus und einer Fähre von Saonierana aus erreichen. Einst war die 60 km lange und maximal 5 km breite Insel Stützpunkt von Piraten und Piratenjägern der französischen und englischen Marine. Erzählungen zufolge haben die bekannten Piraten David Williams und Thomas White von Nosy Boraha aus ihre Raubzüge gestartet und hier ihre Schätze vergraben. Um 1750 herum wurde die Insel von den Franzosen regiert. Prinzessin Bety, die Tochter des Königs Ratsimilahos schenkte sie ihrem Mann, der sie wiederum and die französische Kolonialmacht verkaufte. Erst durch die Unabhängigkeit im Jahr 1960 ging die Insel an Madagaskar über. Hauptstadt von Nosy Boraha ist Ambodifotatra, die an der Westküste liegt und übersetzt „ am Fuße des Baumes Fototra“ heißt. Interessant ist der Piratenfriedhof von Ampanihy und die attraktiven Tauchmöglichkeiten. In der hügeligen Landschaft und den vom Regenwald bedeckten Wiesen, wachsen exotische Früchte, Gemüse und Reis. Besonders attraktiv ist das türkisfarbene Meer und die goldenen Sandstrände mit ihre kleinen ruhigen Buchten die von Korallenriffen umgeben sind. Außerordentlich schön und abwechslungsreich lassen sich die Wanderungen durch die Dünen, den Regenwald, über Hügel und an Bächen entlang gestalten. Der alljährliche Höhepunkt sind jedoch die Buckelwale, die die Gewässer zwischen Juni und Juli aufsuchen und hier ihre Jungen gebären. Im Süden von Ambodifototra liegt die Koralleninsel Ilot Madame, vor der „Baie des Forbans“, dem Eingang zur „Seeräuberbucht“. In der Bucht befindet sich die „Ile aux Forbans“ auf der Nathaniel North begraben liegt. Er teile seine Beute mit den Bewohnern und galt damit als „guter Seeräuber“.

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Nosy Sakatia

Etwas weiter westlich von Nosy Be liegt die Insel Nosy Sakatia, die Sie mit einem kleinen Motorboot von Ampasimoronja aus erreichen können. Traumhaft schöne Badestrände und gute Möglichkeiten zum Hochseefischen machen die kleine, fast menschenleere Insel so besonders.

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Nosy Ambariovato (Nosy Komba)

Sie können jedoch auch einen Ausflug zur Insel Nosy Ambariovato machen, die auch Nosy Komba genannt wird und als Lemureninsel bekannt ist. Auf der Vulkaninsel die ausnahmslos mit Wald und Plantagen bedecket ist, können Sie die Morenmakis, eine Lemurenart füttern. Geben Sie allerdings stets acht, denn die lebendigen Tierchen sind ganz schön gierig nach Nahrung und können sogar Ihre Taschen plündern. Natürlich können Sie auch den 622 Meter hohen Vulkan besteigen, der im Inselinnern liegt.

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Nosy Tanikely

Für das Schnorcheln eignet sich die Insel Nosy Tanikely besonders. Hier werden Sie von kunterbunten Fischen, Korallen und anderen Meeresbewohnern die sich im klaren Wasser tummeln begeistert sein. Hotels und Reisebüros in Nosy Ambariovato (Nosy Komba) oder auf Nosy Be bieten Über- und Tagesfahrten an.

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Nosy Iranja

Rund 60 km südwestlich von Nosy Be befindet sich die Insel Nosy Iranja, die Insel der Schildkröten. Auf Grund der etwas größeren Entfernung, eignet sich die Insel nur für mehrtägige Reisen. Die schneeweißen Strände laden zum Baden im herrlich klaren Wasser ein.

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Nosy Nato (Ile aux Nattes)

Vor der Südspitze der Insel Nosy Boraha (Ste. Marie) liegt Nosy Nato, auch unter Ile aux Nattes bekannt. Die rund 200 Bewohner der kleinen Nachbarinsel verdienen ihren Unterhalt mit dem Anbau von Reis und Gemüse sowie mit Rindern. Eine Besonderheit der Insel ist die endemische lilafarbene Orchidee, die sich an Pandanusbäumen emporrankt. Wenn Sie am „Plage Berlin“ sind, befinden Sie sich nicht in der Deutschen Hauptstadt, sondern am schönsten Strand der Insel. Er befindet sich im Süden und kann nur zu Fuß erreicht werden. Auslegerboote starten von Nosy Boraha (Ste. Marie).
Wissenswertes von A bis Z

Aktivitäten

Bestimmt steht auch bei Ihrer Urlaubsplanung die Entdeckung der vielseitigen Flora und Fauna der Insel und die Erholung an einem der paradiesischen Strände im Vordergrund. Ihren Urlaub auf der „Roten Insel“ können Sie darüber hinaus vielfältig gestalten. Sie können wandern, Reisen mit dem Fahrrad unternehmen, klettern, tauchen, golfen, Tennis spielen, windsurfen, segeln und natürlich auch baden. Des weiteren haben Sie die Möglichkeit einen Ausritt zu machen, an Höhlenerkundungen Flussfahrten, Hochseefischen und Walbeobachtungen teilzunehmen.

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Amtssprache

Auf Madagaskar wird hauptsächlich madagassisch gesprochen. „Malagasy“, so wie die Sprache genannt wird, ist eine von 1.000 verschiedenen austronesischen Sprachen, die verbreitet im Gebiet der Osterinseln bis hin zum Westen des Indischen Ozeans gesprochen werden. Die Monatsnamen, Wochentage, die Astrologie und der Mondkalender stammen aus der Arabischen Sprache. Jedoch gibt es auch einige Wörter aus dem indischen Sanskrit oder Prakrit.

Französisch ist die zweite Amtsprache des Landes, die auf die Kolonisation durch Frankreich zurückzuführen ist.

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Anreise

Wir bieten Ihnen Anreisereisemöglichkeiten per Flug ab allen deutschen u. benachbarten Flughäfen mit Air Madagascar und Air France, Air Mauritius (Kombination mit Aufenthalt auf Mauritius möglich) oder SAA via Johannisburg (Kombination mit Ausfenthalt in Südafrika möglich). Die reine Flugzeit ab Deutschland beträgt etwa 11 Stunden.

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Autofahren

Sollten Sie sich dafür entscheiden, die Insel mit einem Mietwagen zu erkunden, sollten Sie auf schlechte Straßenverhältnisse eingestellt sein und einen Wagen mit Allradantrieb aussuchen. Lediglich die 1.000 km lange „Route du Sud“, die von Antananarivo nach Toliara (Tuléar) führt sowie die Straßen von Antananarivo nach Morondava, nach Toamasina (Tamatave) und nach Mahajanga (Majunga) sind mit normalen Autos befahrbar. Des weiteren verleiht der Großteil der Firmen die Wagen nur in Verbindung mit einem Fahrer. Meistens schlafen diese in ihren Fahrzeugen und sorgen selbst für Verpflegung. Nichtsdestotrotz sollten Sie vorher mit der Autovermietung abklären, ob Sie für die Unterkunft und das Essen ihres Fahrers aufkommen müssen oder nicht. Reisebüros vor Ort vermitteln aber auch ausgebildete Chauffeure. Diese nutzen ihren eigenen voll versicherten Wagen mit einer Tourismuslizenz und sind bestens mit dem PKW vertraut. Auf der Insel Nosy Be ist das Straßennetz gut ausgebaut und die Firmen verzichten hier auf die Begleitung durch einen Chauffeur. Das Verlassen der Insel mit dem Mietwagen ist allerdings nicht erlaubt. Grundsätzlich sollten Sie Nachtfahrten vermeiden um sich nicht unnötig möglichen Gefahren, wie Schlaglöchern oder Tieren und Menschen auszusetzen. Eine günstige und sichere Alternative zum Mietwagen sind die Taxis oder Taxi-Brousse für mehrere Personen die für längere Strecken eingesetzt werden.

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Banken

In Antananarivo sitzen die vier größten Banken von Madagaskar. Weitere Zweigstellen sind in den Ortschaften zu finden. Lediglich die Insel Nosy Boraha (Ste. Marie) verfügt in der Hauptstadt Amborodifototra über eine Bank. In jeder dieser Filialen können Sie Ihre Reiseschecks einlösen. Euro und Dollar Devisen werden leichter akzeptiert. Kreditkarten wie American Express, Diners Club, Eurocard, MasterCard werden von vielen großen Reisebüros, Reiseveranstalter und Hotels in der Hauptstadt anerkannt. Am gängigsten ist allerdings die Visa Kreditkarte mit der Sie auch bei der Bank BFV-SG Bargeld abheben können In den kleineren Orten werden Kredikarten meistens abgelehnt. Die regulären Öffnungszeiten der Banken sind montags bis freitags von 8:00 Uhr bis 11:30 Uhr sowie von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr.

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Botschaft

Botschaft der Republik Madagaskar
Seepromenade 92
14612 Falkensee
Deutschland
Tel.: +49 (0) 33 22 23 14-0
Fax: +49 (0) 33 22 23 14-29

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland
101, Làlana Pastora Rabeony Hans, Ambodirotra, B.P. 516, 101 – Antananarivo
Tel.: 00261 / 20 / 22 238 02 oder 22 238 03 oder 22 216 91
Fax: 00261 / 20 / 22 266 27

Die Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags von 07:00 bis 12:00 Uhr und von 13:00 bis 16:00 Uhr sowie freitags von 07:00 bis 13:00 Uhr. In dringenden Notfällen erreichen Sie außerhalb der Öffnungszeiten den Bereitschaftsdienst der Botschaft wochentags in der Zeit von 07:00 bis 24:00 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 08:00 bis 24:00 Uhr unter der Telefonnummer 032 07 401 35 bei Anrufen innerhalb Madagaskars oder unter 00261 / 32 07 401 35 bei Anrufen aus dem Ausland.

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Einreise/Visum

Um nach Madagaskar einreisen zu können, benötigen Sie als deutscher, österreichischer oder Schweizer Staatsbürger einen Reisepass, der noch mindestens sechs Monate gültig ist und mindestens über eine leere Seite verfügt. Für die Einreise mit Kind wird ein deutscher Kinderausweis mit Lichtbild oder ein eigener Reisepass anerkannt. Ein Touristenvisum für maximal 3 Monate wird von der madagassischen Botschaft aber auch am Ankunftsflughafen ausgestellt. Die Kosten dafür liegen bei rund 57,-Euro und Sie müssen ein Rückflugticket besitzen. Eine Verlängerung um weitere 30 Tage ist vor Ort möglich.

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Elektrizität

Auf Madagaskar fließt 110 und 220 Volt Wechselstrom. Für den Gebrauch der Geräte benötigen Sie einen Mehrzweckstecker, der mindestens südafrikanische und französische Normen adaptieren kann. In ländlichen Regionen kommt es gelegentlich zu Stromausfällen, da der Strom mittels mit Diesel angetriebenen Stromaggregaten produziert wird. Für Geräte wie Nassrasierer oder Taschenlampen sind deswegen zusätzliche Batterien von Vorteil.

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Feiertage

1. Januar Neujahr, 29. März Jahrestag des antikolonialen Aufstandes 1947, Ostermontag, 1. Mai Tag der Arbeit, Himmelfahrt, Pfingstmontag, 26. Juni Nationalfeiertag, Tag der Unabhängigkeit von Frankreich im Jahr 1960, 1. November Allerheiligen, 25. Dezember Weihnachten, 31. Dezember Silvester.

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Gesundheit/Impfung

Es gibt keine Impfungen die für eine Reise nach Madagaskar zwingend notwendig sind, jedoch empfiehlt sich immer eine Impfung gegen Tetanus, Diphtherie, Hepatitis A und Typhus. Medikamente wie Antibiotika, Hustensäfte etc sind überwiegend aus Europa eingeführt und in jeder Apotheke erhältlich. Ganzjährlich besteht zudem vor allem an der Ost- und Westküste Malariarisiko wodurch eine Malariaprophylaxe ratsam ist.

Durch hygienisches Essen und Trinken (nur abgekochtes, nichts lau aufgewärmtes) und konsequenten Mückenschutz (Repellentien, Mückennetz, bedeckende Kleidung, Verhalten) können die meisten und viele Infektionserkrankungen ganz vermieden werden.

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Kriminalität

Grundsätzlich ist Madagaskar ein sicheres Reiseziel. Nichtsdestotrotz müssen Sie auch hier stets vorsichtig und aufmerksam sein. Schon bei der Einreise sollten Sie niemandem Ihre Reiseunterlagen, Geld oder Schecks anvertrauen. Viele als hilfsbereit erscheinende „Helfer“ entpuppen sich sonst schnell als Betrüger. Ebenso sollten Sie zusätzliche Leistungen, wie Bootsfahrten nur bei seriösen Agenturen buchen. Ratsam ist zudem eine Fotokopie der wichtigen Seiten des Reisepasses oder des Personalausweises. So kann bei Verlust des Passes schnell ein Ersatzdokument bei der Botschaft angefordert und ausgestellt werden. Zu Tageszeiten können Sie sich auf Madagaskar sicher bewegen. Nehmen Sie nur kleine Geldsummen mit und bewahren Sie Wertgegenstände wie Fotoapparate unsichtbar auf oder lassen Sie sie von vornherein im Hotelsafe. Besondere Gefahr das Opfer eines Taschendiebes zu werden besteht in den Bussen und auf dem Markt in Antananarivo. Lassen Sie sich nicht von aufdringlich bettelnden Menschen oder Kindern ablenken. Häufig nutzen Taschendiebe diese Situation aus. Bei Dunkelheit sollten Sie Spaziergänge in den städtischen Gebieten tunlichst vermeiden. Es gibt Hotels die einen breitschultrigen madagassischen Begleiter anbieten, der Sie zu Ihrem Zielort und wieder zurück begleitet. Madagaskar kämpft ausserdem gegen die Kinderprostitution an, die besonders in Antananarivo, auf der Insel Nosy Be sowie in Toamasine (Tamatave) und Toliara (Tuléar) verbreitet ist, ebenso wie gegen die Korruption.

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Medien

Auf Madagaskar können Sie das madagassische Staatsfernsehen empfangen. Zum Teil gibt es auch französische Sender, die aus La Réunion übernommen werden. Zu den Tageszeitungen gehören „Midi“, „Tribune“, „Express“ , zu den Wochenzeitungen „Dans les Medias Demain“, „MADA“ und zu den Monatszeitungen „Revue de l'Océan Indien“ und „Jureco“, Zudem sind die französischen Wochenmagazine „Afrique-Asie“, „Le-Point“ sowie „Jeune Afrique“ erhältlich. Deutschsprachige Tageszeitungen sind leider nicht zu kaufen. Allerdings stehen Ihnen im „Cercle Germano-Malagasy“ täglich ausgedruckte Internetseiten der „Süddeutschen Zeitung“ zur Verfügung.

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Öffentliche Verkehrsmittel

Die Straßen, vor allem in ländlichen Gegenden von Madagaskar sind holprige Sand- und Lehmpisten. Vor allem während der Regenzeit sind diese nur schwer passierbar. Nur die Hauptverkehrswege von Antananarivo Richtung Osten nach Tamatave, nach Norden Richtung Mahajanga, nach Süden Richtung Fianarantsoa und dann weiter an die Westküste nach Toliara sind gut erschlossen und ausgebaut. Die durchschnittliche Geschwindigkeit liegt bei etwa 50km/h. Sie sollten dementsprechend viel Zeit und vor allem Geduld mitbringen. Selbst die Benzinversorgung entpuppt sich als ein großes Problem. Fällt die Eisenbahn, die den Treibstoff transportiert aus oder sind die Wege von Toamasina (Tamatave) aus nicht befahrbar, müssen die Tankstellen tagelang auf ihre Bestellung warten und somit kann es sein, dass kein Benzin verfügbar ist.

Viel Einfacher und vor allem schneller gestaltet sich die Reise mit dem Flugzeug. Der zuverlässige Transport wird unter anderem von der „Air Madagascar“ und weiteren kleinen Fluggesellschaften bedient. Am preiswertesten sind die Inlandsflüge, wenn Sie sie gemeinsam mit dem Langstreckenflug buchen. Den Flug von der Hauptstadt Antananarivo über Toamasina (Tamatave) nach Nosy Boraha (Ste. Marie) sollten Sie frühzeitig buchen, da diese häufig von Geschäftsleuten genutzt wird.

Ein übliches Verkehrsmittel für Langstrecken ist auch das Buschtaxi, das es in den Variationen Taxi-Be, Taxi-Brousse und Car-Brousse gibt. Das Taxi-Be ist ein Pkw für 6 bis 9 Personen. Allerdings kann es sein, dass noch mehr Passagiere mit dem Wagen transportiert werden, als reinpassen. Etwa um ein Viertel billiger sind die Taxi-Brousse, ein Kleinbus für etwa 20 Personen und das etwas größere Car-Brousse. Sie sind allerdings meist überladen und nicht besonders komfortabel. Regelmäßige Pausen und das langsamere Tempo verlängern die gesamte Reise. Die Begriffe dieser Buschtaxis, die nahezu jedes Dorf anfahren, werden allerdings nicht einheitlich gebraucht. So kann es natürlich passieren, dass Sie ein Taxi-Be bestellen, dann jedoch ein Taxi-Brousse kommt. Falls Sie das Transportmittel für sich alleine mieten möchten, sollten Sie sich vorher nach dem Fahrzeugtyp erkundigen und es sich zeigen lassen. Die Preise sind an den Haltestellen und im Wagen ausgehängt und können nicht verhandelt werden. Sie richten sich nach der Entfernung sowie den Straßenbedingungen. Wenn es zu Pannen oder Regenfällen während der Reise kommt, sinkt der Preis, da sich die Fahrtdauer dadurch erhöht. An den Haltestellen sind auch die jeweiligen Abfahrtszeiten angezeigt. Allerdings können sollten Sie sich nicht auf die Angaben verlassen. Nahezu alle Buschtaxis sind verspätet.

Die Stadttaxis fahren innerhalb der Stadt und in die nahe Umgebung. Der Preis ist tagsüber für jede Strecke einheitlich, verdoppelt sich nachts jedoch. Nur in Antananarivo wird nach Entfernung der zurückgelegten Strecke bezahlt. Hier gibt es zudem Stadtbusse und Shuttlebusse die für die Strecke vom Flughafen zum Stadtzentrum eingesetzt werden.

Ein weiteres bekanntes und günstiges Transportmittel in Antsirabe, Toamasina (Tamatave), Toliara (Tuléar), Mananjary, Mahajanga (Majunga) und Manakara ist die Pousse-Pousse, eine chinesische Rikscha. Die Preise sollten Sie hier vor Reiseantritt mit dem Rikschafahrer aushandeln. Orte die nur über den Wasserweg erreichbar sind, können Sie mit Booten, Fähren oder Auslegerpirogen ansteuern. Es sind keine organisierten Reisen sondern es handelt sich um Transportfahrten um Produkte ins abgelegen Orte zu bringen. Zwischen Maroantsetra, Mananara, Nosy Boraha (Ste. Marie) und Toamasina (Tamatave) sind regelmäßig sogeannte „Boutres“ unterwegs. Kleine Motorboote fahren Tag für Tag von Soanierana-Ivongo nach Nosy Boraha (Ste. Marie). Zwischen der Insel Nosy Be und der Nordwestküste werden Fähren und sogannte „Vedettes“ eingesetzt.

Auf Madagaskar verkehren auch Eisenbahnen. Insgesamt gibt es vier verschiedene Strecken. Eine besteht von Antananarivo nach Antsirabe, die jedoch vor einigen Jahren stillgelegt worden ist. Eine weitere führt von Fianarantsoa nach Manakara, eine von Antananarivo nach Toamasina (Tamatave, Ambatondrazaka oder Moramanga und eine von Moramanga nach Ambatondrazaka. Um einen Sitzplatz zu haben, ist es erforderlich mindestens eine Stunde vor Abfahrt am Bahnhof zu erscheinen. Des weiteren können Sie den „Michelin“ nutzen. Dabei handelt es sich um einen Schienenbus mit Gummireifen, der nach dem französischen Reifenhersteller benannt ist und auf der Strecke Antananarivo und Toamasina (Tamatave) sowie Antananarivo und Antsirabe verkehrt.

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Souvenirs

Als Erinnerung an Ihren wundervollen Urlaub, können Sie zahlreiche hübsche kunsthandwerkliche Gegenstände erstehen. Besonders schön ist das handgeschöpfte Papier der Antaimoro, die damit Briefbögen oder Handtaschen fertigen, ebenso wie die Schals oder Hemden aus Rohseide, Flugzeuge und Autos aus Blechdosen, Brettspiele oder Pirogen aus Holz, verzierte Batiken und Seidenmalereien, Gewürze wie Vanille, Parfum, bestickte Tischdecken oder die „Valiha“, das traditionelle Musikinstrument, das aus einem Bambusrohr hergestellt wird. Sehr wertvoll sind auch die Taschen aus Rindsleder, das Besteck aus Zebuhorn und die Halbedelsteine. Sie werden unter anderem als Schmuck oder in Form von Spielen, Eiern et cetera angefertigt und haben eine ausgezeichnete Qualität. Für einige Produkte wie Holzschnitzereien, Halbedelsteine und große Mengen Vanille werden Ausfuhrgenehmigungen benötigt. Souvenirs wie Korallen, lebendige Tiere wie Schildkröten aber auch Produkte aus Krokodilleder, Euphorbien, Schnitzereien aus Edelholz sowie Edelsteine und Gold dürfen nicht gekauft und mitgenommen werden und werden mit hohen Strafen belegt.

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Währung

Seit August 2003 ist der Ariary die Landeswährung von Madagaskar. Zuvor wurde auf Madagaskar mit dem Franc Malagasy bezahlt. 1 Ariary unterteilt sich in 5 Iraimbilanja wodurch der Inselstaat neben Mauretanien das einzige Land ohne Dezimalsystem ist. Banknoten gibt es im Wert von 10.000, 5.000 2.000 und 1.000 Ariary. Münzen gibt es in den Nennwerten 1, 2, 4, 10, 20, 50 Ariary.

Es empfiehlt sich die Mitnahme von Euros oder Dollar bzw. Reiseschecks in Euro oder Dollar. Die Akzeptanz von Kreditkarten ist sehr eingeschränkt.

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Zeit

Madagaskar ist der Mitteleuropäischen Zeit zwei Stunden voraus. Während der Mitteleuropäischen Sommerzeit ist es nur eine Stunde.

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Zoll

Gegenstände für den persönlichen Bedarf sind zollfrei. Dazu gehören 500 Gramm Tabak oder 500 Zigaretten oder 50 Zigarren sowie 1 Liter Alkohol. Devisen können in unbegrenzter Höhe ein- und ausgeführt werden. Ab einem Gegenwert von 7.500 Euro müssen diese jedoch deklariert werden. Gleiches gilt für elektronische Geräte. Nur zwei Fotokameras, ein Kofferradio und eine Filmkamera sind zollfrei. Die Einfuhr von Drogen und Waffen ist strengstens untersagt. Parfum darf ohne Genehmigung nicht ins Land eingeführt werden. Achten Sie bei der Ausfuhr darauf, dass Sie Begleitpapiere für bestimmte Edel- und Halbedelsteine, Holzschnitzereien und Gewürze benötigen.

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Hinweis

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier gegebenen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Regelungen können sich jederzeit ändern. Die Sicherheitslage kann sich ebenfalls rasch ändern. Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Landes wird im Zweifelsfall empfohlen.

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